Gerade erst ist sie bei den Grünen ausgetreten, nun will Melis Sekmen bereits an der Sitzung der CDU/CSU-Abgeordneten teilnehmen. Als Gast. Welche Rolle wird die neue Unionsfrau künftig spielen?
Die Spitze der Unionsfraktion begrüßt den Wechsel der bisherigen Grünen-Bundestagsabgeordneten Melis Sekmen in die Reihen der CDU/CSU-Parlamentarier. „Ihre Entscheidung ist nicht nur zu respektieren, wir freuen uns natürlich auch darüber, weil offensichtlich auch unser politisches Angebot überzeugend ist“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), in Berlin.
Die Entscheidung sei über einen längeren Zeitraum herangereift, ergänzte Frei. Am Ende habe es dann natürlich auch persönliche Gespräche von CDU-Politikern mit Sekmen gegeben. Die Fraktion werde die neue Kollegin mit offenen Armen empfangen.
Frei über Sekmens weitere politische Karriere: Keine Versprechen
Er gehe davon aus, dass Sekmen bereits einen Aufnahmeantrag beim CDU-Kreisverband in ihrer Heimatstadt Mannheim gestellt habe – ansonsten werde sie dies im Laufe des Tages tun, sagte Frei. Es werde im Anschluss einige Tage dauern, bis sie CDU-Mitglied sein werde. Als Parteimitglied im Bundestag werde sie dann automatisch auch Angehörige der Unionsfraktion sein. Eine aktive Entscheidung der Fraktion dazu sei nicht notwendig. Was Sekmens weitere politische Karriere angeht, äußerte sich Frei zurückhaltend. „Da gibt es nichts zu versprechen“, sagte er, verwies aber auf ihre Rolle als Mannheimer Abgeordnete.
Abgeordnete als Wirtschaftspolitikerin aufgefallen
Frei sagte, ihm sei die damalige Grünen-Abgeordnete als Wirtschaftspolitikerin aufgefallen. Sie habe eine interessante Vita und sich vor allem um Start-ups gekümmert. Im Bundestag war die 30-Jährige bis zuletzt Obfrau der Grünen im Wirtschaftsausschuss und seit 2022 Vorsitzende des Parlamentskreises „Gründung & Start-ups“.
Sekmen will schon am Nachmittag als Gast an der Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag teilnehmen. Die Mannheimerin mit türkischen Wurzeln hatte am Montag ihren Austritt bei den Grünen und aus der Grünen-Bundestagsfraktion erklärt – mitten in den politischen Auseinandersetzungen zwischen Union und Grünen vor den Landtagswahlen im Herbst.