Die helfenden Hände von Physiotherapeuten werden gerade in einer alternden Gesellschaft dringend benötigt. Dabei braucht die Branche selbst etwas mehr Unterstützung.
Physiotherapeuten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beklagen eine überbordende Bürokratie und Druck von den Krankenkassen. „Es beginnt mit der Prüfung der Verordnung. Der Therapeut hat zu kontrollieren, ob die vom Arzt ausgestellte Verordnung korrekt ist“, sagte Janine Gasch, Geschäftsstellenleiterin des VDB-Physiotherapieverbandes Landesverband Ost. Änderungen seien meist umständlich zu erhalten, da nicht alle Ärzte nachträglich dazu bereit oder im Fall von Klinikärzten oft auch nicht erreichbar seien. „Nicht immer läuft alles rund. Krankenkassen setzen oft etwas ab, obwohl die Schuld für Versäumnisse nicht bei uns liegt.“
Gasch zufolge bedeutet auch die Dokumentation der Behandlung und der Arztbericht viel Bürokratie. Gerade letzterer werde oft gefordert, aber nicht ausreichend vergütet. Die Stimmung in der Branche sei sehr unterschiedlich. Vor allem älteren Kollegen würden Veränderungen durch neue Rahmenverträge und die Digitalisierung schwerfallen. Auch der Personalmangel und das Verhalten mancher Krankenkassen mache zu schaffen. Die Ausbildung sei schwer, Schülerzahlen würden sinken, viele die Ausbildung abbrechen. „Obwohl der Beruf interessant und wichtig ist, bewegt sich die Vergütung auf Mindestlohnniveau. Zudem ist es ein körperlich anstrengender Beruf. Das hält viele ab.“