Diversitätsbericht: Frauenanteil in der Regie wächst

Der Frauenanteil im Bereich Regie im deutschen Fernsehen wächst – bei Kinofilmen und Streaming sieht es hingegen anders aus. Zu diesem Ergebnis kommt der Diversitätsbericht des Bundesverbandes Regie (BVR), der am Sonntag beim Filmfest München vorgestellt wurde.

Demnach wurden im vergangenen Jahr 32,4 Prozent der fiktionalen Formate im deutschen Fernsehen von Frauen inszeniert – ein Plus von 5,4 Prozentpunkten im Vergleich zu 2020. Im ZDF, mit 40,4 Prozent Spitzenreiter, was die Frauenquote angeht, hat sich der Anteil an Regisseurinnen dem Bericht zufolge seit 2018 verdoppelt.

Bei deutschen Kinofilmen sieht der Bericht hingegen eine Stagnation. 31 Prozent der Kinospielfilme mit Hauptproduktionsland Deutschland wurden 2023 von Frauen inszeniert, das sind nur zwei Prozentpunkte mehr als 2019. Noch deutlich darunter liegt dem Bericht zufolge der Frauenanteil im Bereich Streaming. Dort führte nicht einmal bei einem Viertel der deutschen Eigenproduktionen eine Frau Regie.

Allerdings gab es dort große Unterschiede bei den Anbietern: Während bei Netflix bei der Hälfte der deutschen Produktionen eine Frau Regie führte, war das bei Amazon Prime nur in 10,7 Prozent der Fall. Im Streaming seien „weibliche Regisseurinnen deutlich unterrepräsentiert“, sagte die Autorin der Studie, Lena-Brit Amtsberg vom Institut für Medienforschung an der Uni Rostock. Ihr generelles Fazit: Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen habe es einen großen Schritt nach vorne gegeben – „beim Film und beim Streaming scheint es noch ein bisschen zu haken“.

BVR