Der Bau der Halbleiter-Fabrik des US-Herstellers Wolfspeed in Ensdorf verzögert sich. Infrage gestellt sei die Milliarden-Investition aber nicht, sagt der zuständige Minister.
Der Bau der geplanten Chipfabrik des US-Unternehmens Wolfspeed im saarländischen Ensdorf verzögert sich. Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) sieht sie aber nicht infrage gestellt: „Ich glaube, wir müssen leider Gottes uns jetzt Gedanken machen, dass sich das Ganze noch mal ein Stück weit verschiebt“, sagte Barke dem SR-Fernsehen am Sonntag in Ensdorf. Dort wurden auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks der Kühlturm und andere Anlagen gesprengt.
An anderer Stelle auf dem Gelände will der US-Chiphersteller Wolfspeed eine große Fabrik für Halbleiter aus Siliziumkarbid bauen. Das hatte das Unternehmen im Februar 2023 angekündigt und gesagt, man wolle so schnell wie möglich beginnen. Mittlerweile hat Wolfspeed mitgeteilt, mit dem Baubeginn sei erst 2025 zu rechnen. Nach früheren Angaben sind Investitionen von rund 2,7 Milliarden Euro und mindestens 600 Arbeitsplätze geplant.
„Wir haben ja mitgekriegt, dass Wolfspeed selbst erklärt, dass sie erst einmal in Amerika die Prozesse in den Griff kriegen“, sagte Barke. Der Markt suche nach „Riesenmengen von Halbleitern“. Dafür müssten sichere Prozesse „jetzt konzentriert in Amerika auf den Weg gebracht werden.“ Der Minister fügte hinzu: „Das verzögert dann ein Stück weit die Investition auch hier am Standort. Sie ist aber nicht infrage gestellt, das will ich an dieser Stelle deutlich sagen.“
Halbleiter aus Siliziumkarbid gelten als Schlüsseltechnologie für die weitere Entwicklung der Elektromobilität und des autonomen Fahrens. Das Material ist gefragt, weil es im Gegensatz zu dem bisher meist verwendeten Silizium eine bessere Nutzung der Energie in Batterien ermöglicht: Elektroautos könnten somit schneller geladen werden, sparsamer fahren und somit die Reichweite erhöhen.
Barke räumte mit Blick auf die Elektromobilität ein: „Der Markt kommt nicht so, wie es geplant ist. Damit bleiben alte Produkte länger am Markt.“ Dennoch sei das Ziel Klimaneutralität bis 2045. „Also ich bin überzeugt, dass die Entwicklung hier nicht gut ist und dass man da schnell umdenken aus.“