Bei rund 64.000 Lehrkräften in Hessen liegt die Zahl dem Kultusministerium zufolge auf geringem Niveau. Lehrerinnen waren häufiger betroffen als ihre männlichen Kollegen.
Im Jahr 2022 sind in Hessen 165 Lehrerinnen und 56 Lehrer aufgrund einer Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand versetzt worden. Das geht aus der Antwort des hessischen Kultusministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion in Wiesbaden hervor. „Angesichts des Personalkörpers von rund 64.000 Lehrkräften in Hessen liegt die Zahl der Ruhestandsversetzungen wegen Dienstunfähigkeit bei verbeamteten Lehrkräften jedoch auf einem sehr geringen Niveau“, hieß es.
Die AfD bezog sich auf eine Antwort des Ministeriums auf eine frühere parlamentarische Anfrage der Partei. Darin hatte die Landesregierung festgestellt, dass bei 67 Prozent der von 2015 bis 2021 in den vorzeitigen Ruhestand versetzten hessischen Lehrkräfte psychische Probleme oder Verhaltensstörungen ursächlich gewesen seien.
Die Gründe für Versetzung in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit seien komplex und hingen jeweils vom Einzelfall ab, erläuterte das Ministerium in der aktuellen Antwort. Es verwies auf verschiedene Angebote zum Erhalt und zur Verbesserung der Gesundheit der Lehrerinnen und Lehrer wie etwa eine Telefon-Hotline zur individuellen Direktberatung, Angebote im Bereich Stresskompetenz- und Resilienztraining oder Beratungs- und Unterstützungsangebote durch Betriebsärztinnen und -ärzte.
Die Schulpsychologische Beratung seitens der Staatlichen Schulämter wurde von Lehrkräften den Angaben zufolge von Anfang August 2023 bis Ende Februar 2024 in 1108 Fällen in Anspruch genommen. Hauptanlässe seien dabei Fragen zum Umgang mit auffälligen Schülerinnen und Schülern sowie zur Unterrichtsgestaltung gewesen. Die Daten liegen laut Ministerium erst ab dem Schuljahr 2023/24 vor.
Antwort Kultusministerium