Im Juni waren in Nordrhein-Westfalen mehr Menschen ohne Arbeit als im Vormonat. Das liegt auch daran, dass sich viele Jüngere nach dem Ende ihrer Ausbildung arbeitslos gemeldet haben.
Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist im Juni im Vergleich zum Mai um rund 4200 auf 743.000 gestiegen. Die Arbeitslosenquote sei mit 7,4 Prozent auf dem Niveau des Vormonats, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Düsseldorf mit. Vor einem Jahr lag die Quote bei 7,2 Prozent. Die Bundesagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 13. Juni vorlag.
Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist auch darauf zurückzuführen, dass sich viele junge Menschen im Juni nach dem Ende ihrer Berufsausbildung arbeitslos gemeldet haben. „Als aktuell qualifizierte Fachkräfte sind sie am Arbeitsmarkt begehrt. Die meisten werden schon bald ihre erste Arbeitsstelle antreten und die Arbeitslosigkeit hinter sich lassen können“, sagte der Arbeitsmarkt-Experte der Regionaldirektion NRW, Dirk Strangfeld.
Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist saisonüblich, wird jedoch zumeist von der Frühjahresbelebung auf dem Arbeitsmarkt ausgeglichen. Diese fiel zuletzt schwächer aus. „Dem Arbeitsmarkt fehlte auch zur Jahresmitte der konjunkturelle Rückenwind“, sagte Strangfeld. Aufgrund der angespannten Lage seien Unternehmen und Betriebe weiterhin zurückhaltend bei Neueinstellungen.
Besonders schwierig ist die Arbeitssuche weiterhin für Menschen ohne Ausbildung. Auf 10 Stellen, die keine formalen Qualifikationen voraussetzen, bewerben sich nach Angaben der Bundesagentur derzeit rund 145 Menschen. Bei den Fachkräften kommen auf 10 Stellen rechnerisch nur 25 Bewerberinnen und Bewerber.