Deutsche Serien sind bei Netflix oft erstaunlich erfolgreich. Das jüngste Projekt der „Dark“-Macher wird aber wohl nicht erscheinen. Dabei war die Serie bereits im Kasten. Der Streaming-Dienst schweigt.
Mysteriöse Geschehnisse, starke Bilder und trocken-realistische Dialoge: Der spezielle Stil von „Dark“ machte die Netflix-Serie vor allem international zu einem gigantischen Erfolg. Doch dieses Märchen wird sich für ein weiteres Projekt der Macher wohl nicht wiederholen: Die Serie „The Grimm Reality“ wurde still und leise abgesägt.
Das berichtet „Deadline“. Das Projekt der deutschen Produktionsfirma Wiedemann & Berg wurde demnach von dem Streaming-Giganten eingestellt. Die Serie, bei der es sich laut „What’s on Netflix“ um eine moderne Interpretation der Märchen der Gebrüder Grimm als „urbanen Fantasy-Thriller“ handelt, wurde seit 2022 in Deutschland entwickelt. Beteiligt waren Erol Yesilkaya („Der Greif“) und Till Kleinert („Hausen“). Als Schauspieler standen unter anderem Patrick Isermeyer und Eidin Jalali vor der Kamera.
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Netflix‘ harter Schnitt
Der Schritt ist vor allem deshalb überraschend, weil die Dreharbeiten laut „Deadline“ bereits abgeschlossen waren. Die Serie wurde also erst in einem relativ späten Stadium der Produktion eingestampft. Dass es soweit kommen könnte, soll in deutschen Produktions-Kreisen bereits länger gemunkelt worden sein. Die Serie scheine „in einem dunklen Keller gelandet“ zu sein, sagte eine Quelle dem Magazin. Weder Netflix noch die Beteiligten reagierten auf Anfragen der Seite.
Ein Bruch zwischen Netflix und der Produktionsfirma scheint als Grund ausgeschlossen: Die ebenfalls von Wiedemann & Berg produzierte Serie „Crooks“ wurde gerade für eine zweite Staffel verlängert. Die im letzten Frühjahr erschienene Krimi-Serie war wie „Dark“ auch beim internationalen Publikum gut angekommen.
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Jagd nach dem nächsten Hit
Netflix setzt bei seinen Produktionen zunehmend auf die internationale Filmbranche, um sich von Hollywood unabhängiger zu machen und mehr eigene, exklusive Inhalte bieten zu können. Mit Serien wie „Squid Game“ (Südkorea) oder „Haus des Geldes“ (Spanien) stammen zwei der größten Erfolge des Streamingdienstes aus dem internationalen Markt.
Immer geht die Strategie aber nicht auf: Die von den „Dark“-Showrunnern Jantje Friese und Baran bo Odar entwickelte Mystery-Serie „1899“ wurde mit Spannung erwartet, es handelt sich um die teuerste Serie, die je in Deutschland produziert wurde. Die Erwartungen Netflix‘ erfüllte sie aber offenbar nicht. Trotz großem Hypes beim Erscheinen verkündete der Dienst nach weniger als zwei Monaten, dass es trotz Cliffhanger-Ende keine zweite Staffel geben würde.
Quellen:Deadline, What’s on Netflix, Variety