Landgericht: Racheakt in der Schweiz? Mordprozess beginnt in Braunschweig

In der Schweiz wird ein Mann mit einem Messer attackiert und stirbt. Spuren führen die Ermittler zu einem Geschwisterpaar. Sollte der Tod des Vaters gerächt werden?

Schmiedete ein Geschwisterpaar einen tödlichen Racheplan und setzte diesen in der Schweiz um? Im niedersächsischen Braunschweig steht ab Juli ein 25-Jähriger vor Gericht, der gemeinsam mit seiner Schwester beschlossen haben soll, den mutmaßlichen gewaltsamen Tod des gemeinsamen Vaters im Jahr 2022 zu rächen. Der 25-Jährige ist wegen Mordes angeklagt, wie das Landgericht am Donnerstag mitteilte.

Nach den Angaben des Gerichts sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Zur Umsetzung des Mordplans soll die Schwester zunächst die Zielperson über die sozialen Medien gesucht und in der Schweiz ausfindig gemacht haben. Mit falscher Identität soll sie versucht haben, eine Liebesbeziehung zu dem Mann aufzubauen. Mit den Infos zum Aufenthaltsort soll der Angeklagte im Juni 2023 dann mit seiner Lebensgefährtin in die Schweiz gefahren sein und den Geschädigten mit einem Messer attackiert haben. Das Opfer versuchte noch zu fliehen, starb aber in Nähe.

Weitere Details zum Hintergrund wollte das Gericht vor dem Prozessauftakt am 11. Juli nicht bekanntgeben. Damit bleiben die Todesumstände des Vaters und die Verbindung zum Mann in der Schweiz zunächst unklar. Erkenntnisse zu möglichen Ermittlungen gegen die Schwester und Lebensgefährtin ließ das Gericht ebenfalls noch offen. Nach einem Bericht der „Bild“ lebt die Schwester in Pakistan. Der Angeklagte und seine Freundin sollen demnach Anfang 2024 in Braunschweig gefasst worden sein. Wie die Zeitung weiter berichtete, wurde die Frau in die Schweiz abgeschoben und der Mann wartet in U-Haft auf den Prozess.

Für das Verfahren sind sieben Verhandlungstage bis Ende August angesetzt.