Eine 34-Jährige soll ihren Mann getötet haben, indem sie ihn betäubt und die gemeinsame Wohnung angezündet hat. Soweit die Anklage. Ein Gutachten der Verteidigung soll einen Unfall nahelegen.
In einem Mordprozess um den Tod eines 38 Jahre alten Mannes hat die Verteidigung alle Vorwürfe zurückgewiesen. Vor dem Landgericht Memmingen erklärte der Anwalt der Angeklagten am Dienstag, dass es in dem Indizienprozess keine Beweise für die Schuld seiner Mandantin gebe.
In dem Prozess wird einer 34-jährigen Deutschen vorgeworfen, ihren Mann durch das Legen eines Brandes umgebracht zu haben. Am ersten Verhandlungstag betonte der Verteidiger, dass er von einem tragischen Unfall ausgeht.
Laut Anklageschrift soll die 34-Jährige ihrem Ehemann im Mai vergangenen Jahres ein Schlafmittel als fruchtbarkeitssteigerndes Medikament untergejubelt und anschließend einzelne Gegenstände in der Wohnung in Memmingen angezündet haben. Der Rauch, der sich wegen des entstandenen Glimmbrandes entwickelte, soll den Mann getötet haben. Die Verteidigung gab nach eigenen Angaben ein Gutachten in Auftrag, das einen Unfall nahelege und die Frau entlaste.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten aber vor, den Mord an ihrem Mann geplant zu haben, und sieht Habgier als Motiv. Als Erbin und Begünstigte mehrerer Versicherungen habe die Frau versucht, insgesamt 2,4 Millionen Euro zu erhalten. Für das Verfahren waren zunächst 24 Verhandlungstage geplant, ein Urteil wird Ende August erwartet.
Pressemitteilung Staatsanwaltschaft und Polizei