Mit dem neuen Universitätsklinikum in Cottbus soll die medizinische Versorgung in der Lausitz gestärkt werden. Zu einem Festakt zur Klinik-Gründung kommt auch der Bundeskanzler vorbei.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Gründung der Medizinischen Universität Lausitz als wichtigen Baustein für die Entwicklung der Region gewürdigt. „Es ist die erste staatliche Universitätsmedizin in Brandenburg und damit ein wegweisendes Projekt für die ganze Region“, sagte Scholz am Mittwochabend im Staatstheater in Cottbus. Die neue Klinik sowie ein neues ICE-Werk, ein Batteriespeicher und ein Industriepark sicherten nicht allein die Region. „Aber zusammengenommen ist das, was hier gerade passiert, einmalig in Deutschland“, betonte der Kanzler bei dem Festakt.
An dem neuen Universitätsklinikum in Cottbus sollen in Zukunft Mediziner ausgebildet und die medizinische Versorgung in der Lausitz gestärkt werden. Das Land übernimmt zum 1. Juli die Trägerschaft. 2026 sollen die ersten Studierenden starten. Im Zuge des Ausbaus zur Uni-Klinik sollen nach Angaben der Staatskanzlei etwa 80 Professuren entstehen sowie 1300 Arbeitsplätze für Fachkräfte.
Finanziert wurde das Projekt größtenteils mit Bundesmitteln für den Kohleausstieg. Vorgesehen sind nach Angaben der Landesregierung Investitionen bis 2038 in Höhe von etwa 3,7 Milliarden Euro – mehr als die Hälfte davon trägt der Bund. Der Wechsel der Trägerschaft bildet sich auch im Namen ab: Aus dem Carl-Thiem-Klinikum Cottbus wird die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL).
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke lobte die erste staatliche Universitätsmedizin im Land Brandenburg als ein „Leuchtturm-Projekt des Strukturwandels und der Strukturentwicklung in der Lausitz„. An dem Standort sollen „dringend benötigte Medizinerinnen und Mediziner für eine gute und verlässliche medizinische Versorgung im ganzen Land ausgebildet“ werden, so Woidke. Sie würden der regionalen Entwicklung einen kräftigen Schub geben.
„Dass wir in Rekordzeit von knapp vier Jahren ein Konzept für eine Medizin-Universität erarbeiten, vom Wissenschaftsrat prüfen lassen, in ein Gesetz gießen und an den Start bringen konnten, ist das Ergebnis einer beispiellosen Partnerschaft“, sagte Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) laut einer Mitteilung der Staatskanzlei. Besonders freue sie sich über die Zusammensetzung des Gründungsvorstandes: „50 Prozent Frauen, 50 Prozent Ostdeutsche!“