Schnecken haben einen schlechten Ruf. Vor allem unter Kleingärtnern. Denn sie lieben das mühsam gepflegte Obst und junges Gemüse. Doch wie wird man die Weichtiere los?
Schnecken krauchen in der Rangliste der beliebtesten Tiere bei Hobbygärtnern eher auf den hinteren Plätzen herum. Mit allerlei Hausmitteln versuchen viele, die Weichtiere von ihren Obst- und Gemüsebeeten fernzuhalten. Denn dort schlemmen die schleimigen Kriecher am liebsten. Kohlrabi, Kürbis, Kopfsalat, Erdbeeren, Zucchini – kaum etwas ist vor ihnen sicher. Die „Hausmittel“, mit denen sich Schnecken geplagte Kleingärtner behelfen, sind zwar fantasievoll, für Nackt-, Weg-, Ackerschnecken und Artverwandte aber zumeist das Todesurteil. Besonders beliebt ist die Bierfalle. Angelockt vom Geruch des Gerstensafts stürzen sich die Schnecken in ein im Boden versenktes und mit Bier gefülltes Gefäß und können sich nicht mehr befreien. Leider erwischt man mit diesem unmoralischen Angebot auch geschützte Arten wie die Weinbergschnecke. Chemiekeulen wie das Schneckenkorn hauchen den penetranten Weichtieren ebenfalls das Lebenslicht aus. Allerdings trifft es auch hier Tiere, die im Garten keinen Schaden anrichten.
Auch wenn es manchmal schwerfällt: Versuchen Sie die Schnecken am Leben zu lassen! Es gibt Methoden, die hungrigen Weichtiere von den Beeten fernzuhalten, ohne sie töten. Ein Schneckenzaun verhindert, dass sie an die knackigen grünen Blätter von Kohlrabi & Co. kommen. Den kann man entweder selbst bauen oder im Fachhandel erwerben. Welche Varianten es gibt und wie man einen Schneckenzaun aufbaut, erfahren Sie in diesem Artikel.
Der Trick mit dem Knick
Im Grunde muss man nur eine Sache wissen, um Schnecken aller Art das „Handwerk“ zu legen. Die wenigsten Schnecken können im 90-Grad-Winkel über Kopf kriechen. Mit einem Schneckenzaun zwingt man die Tiere genau zu diesem waghalsigen Kunststück. Und sie scheitern zuverlässig daran, wenn der Schneckenzaun richtig angebracht wird. Die Beeteinfassungen gibt es aus verzinktem Stahlblech oder Kunststoff. Das Prinzip ist bei beiden Varianten gleich. Mit diesen drei Modellen halten Sie Schnecken vom jungen Gemüse in Ihren Beeten fern.
1. Swissino Schneckenzaun
Als kleiner Baukasten kommt der Schneckenzaun „Made in Switzerland“. Das Set besteht aus insgesamt 24 Kunststoffteilen verschiedener Länge, die entsprechend der Beetgröße ohne zusätzliches Werkzeug und flexibel zu einer Schneckensperre zusammengesteckt werden können. Mit den in die Seitenwände integrierten Erdankern wird der Swissino Schneckenzaun im Erdreich fixiert. Zudem kann er beliebig erweitert werden. Als Extra ist eine Schneckenzange im Lieferumfang.
2. innogard Schneckenzaun
Statt Kunststoff wurde beim innogard Schneckenzaun verzinktes Stahlblech verbaut. Auch hier ist beim Aufbauen kein handwerkliches Fachwissen nötig. Das Set besteht aus vier Seitenwänden (je ein Meter lang) und vier Eckverbindern und kann binnen Minuten zusammengesteckt werden. Bei größeren Beeten und Flächen helfen Einzelbleche, um die Seitenlängen anzupassen.
3. Schneckenring
Knackiger Salat gehört zu den Leibspeisen der gefräßigen Weichtiere. Vor allem die Spanische Wegschnecke steuert Salatbeete gezielt an. Wer seine Salatköpfe separat vor Schnecken schützen möchte, kann einen sogenannten Schneckenring oder -kragen ins Auge fassen. Dieser hier hat einen Durchmesser von knapp 25 Zentimetern und wird wie ein Ring über den Salat gestülpt. Der nach unten abgewinkelte Kragen ist für die meisten Schnecken ein unüberwindbares Hindernis.
Schnecken erschrecken: So kann es auch klappen
Nicht Jedermanns Sache, dafür äußerst effektiv, sind zwei Optionen, die selbst von Biologen fürs Bekämpfen von Schnecken empfohlen werden. Das Ziel: Die Schnecken sollen zwar sterben, dabei aber nicht leiden. Das passiert beispielsweise beim Einsatz von Schneckenkorn oder der bereits erwähnten Bierfalle.
Sammeln Sie die Schnecken möglichst in der Dämmerung in einem großen Eimer und übergießen Sie die Tiere danach mit kochendem Wasser. Für die zweite Variante benötigen Sie eine Garten- oder Heckenschere. Der Rest erklärt sich von selbst.
Wie entsorgt man tote Schnecken richtig?
Auch fürs fachgerechte Entsorgen der Schneckenkadaver gibt es zwei Möglichkeiten: Kompost oder Toilette. Vorteil beim Kompost: Schnecken sind Kannibalen. Lebende werden vom Geruch ihrer toten Artgenossen angezogen und sammeln sich dort. Keine gute Idee ist übrigens, die Schnecken einzusammeln und sie lebend an einem Ort in der Nähe wieder auszusetzen. Wenn Sie ihre Ruhe haben wollen, lassen Sie die Schneckenarmee an einem etwas weiter entfernten Waldrand frei.
Quellen: Mein schöner Garten
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