Umwelt: Ein Wolfsangriff auf Nutztiere dieses Jahr nachgewiesen

In mehreren Fällen war ein Fuchs oder ein Hund der Angreifer gewesen. Es stehen noch Untersuchungsergebnisse aus.

In diesem Jahr ist in Hessen bislang ein Wolfsangriff auf Nutztiere sicher dokumentiert worden. Betroffen waren im Februar zwei Schafe in Ehrenberg in der Rhön gewesen, wie sich aus Angaben des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden ergibt. In fünf der weiterhin abschließend untersuchten Fälle hatte es sich bei dem Angreifer um einen Hund oder Fuchs gehandelt. In weiteren sechs Fällen wurde der Verursacher nicht festgestellt, ein Wolf jedoch ausgeschlossen. Darunter fällt der Fall eines toten Pferdes in Schotten im Vogelsberg.

In fünf Fällen stehen die Untersuchungsergebnisse noch aus. Dazu gehört der Fall eines Ende April auf einer Koppel in Mühltal-Traisa gefundenen verletzten Pferdes. Laut Polizeiangaben meldete sich eine Zeugin, wonach das Tier von einem anderen Pferd verletzt worden sei.

Die Zahl der Wölfe in Hessen wächst stetig. Im Jahr 2023 wurden 26 Tiere nachgewiesen, fünf Jahre zuvor war keiner bekannt gewesen. Hessenweit wurden im vergangenen Jahr 117 Nutztiere bei 45 Übergriffen von Wölfen getötet, verletzt oder danach als vermisst gemeldet. Im Vorjahr waren es 11 Übergriffe mit 26 geschädigten Tieren gewesen.

Hessen will nun sein Jagdrecht ändern, doch die Zuständigkeit für die streng geschützten Tiere liegt letztlich bei der EU. Bislang dürfen in Deutschland nur sogenannte Problemwölfe geschossen werden. Die Hürden dafür sind hoch – daran würde derzeit auch eine Novelle des Jagdrechts in Hessen nichts ändern.

Wolfszentrum Nutztierschäden 2024