Schattenspender: Wie Sie mit einer Sonnenschutzfolie die Raumtemperatur senken können

Im Juli 2023 wurde ein Hitzerekord vermeldet: Demnach war es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nie so heiß in diesem Monat. Darunter gelitten haben wir alle, aber vor allem jene, die in einer Dachgeschosswohnung leben. Wird es 2024 wieder so warm, könnten vorbeugende Maßnahmen für Abkühlung sorgen. 

Scheint die Sonne im Sommer stundenlang auf Ihre Fenster, heizt sie die Wohnräume – sofern keine Klimageräte vorhanden sind – ungehindert auf. Die Sonnenstrahlen wirken dabei wie eine Art Heizlüfter, der warme Luft erzeugt. Das Problem dabei ist, dass sich die überhitzten Zimmer über Nacht kaum merklich abkühlen, sodass der Schlaf negativ beeinträchtigt wird. Und das Arbeiten am Tag auch, wenn Sie im Home-Office tätig sind. Um die Raumtemperatur zu senken, kann das Anbringen einer Sonnenschutzfolie sinnvoll sein. Welche Vor- und Nachteile die Anschaffung mit sich bringt, wird in diesem Artikel erläutert.

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Die Vor- und Nachteile von Sonnenschutzfolie

Eine spiegelnde Sonnenschutzfolie besteht aus mehreren Schichten, die dafür sorgen, dass ein Großteil der Sonnenstrahlen reflektiert wird – sprich, es gelangt weniger Wärme ins Wohnungsinnere. Je dunkler eine Folie ist, desto größer ist der Hitzeschutz. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass weniger Licht durch die Fenster eindringen kann. Hinzukommt: Wird die Sonnenschutzfolie in den kalten Herbst- und Wintermonaten nicht entfernt, müssen die Räume von innen stärker beheizt werden. Bevor Sie sich also für eine Sonnenschutzfolie entscheiden, sollten Sie die Vor- und Nachteile gut gegeneinander abwägen. Die folgende Tabelle listet Ihnen die wichtigsten (Kritik-)Punkte noch einmal auf:

Vorteile

Nachteile

Die Sonnenstrahlen werden bis zu 80 Prozent (oder mehr) reflektiert, sodass nur 20 Prozent in die Wohnung eindringen können.Durch die spiegelnde Metallbeschichtung der Folie werden die Sonnenstrahlen reflektiert – gerne auch direkt zu den Nachbarn.Die Innentemperatur kann an heißen Tagen deutlich gesenkt werden bzw. heizen sich die Räume nicht so stark auf.Der Blick nach draußen kann durch mittel bis stark getönte Sonnenschutzfolien nicht selten getrübt werden.Die Kosten für teure Klimageräte fallen weg, da die Räume an heißen Tagen nicht mehr gekühlt werden müssen.Die zurückgewiesene Sonnenstrahlung sorgt im Winter dafür, dass die Innenräume stärker beheizt werden müssen.Die Anbringung einer Sonnenschutzfolie an den Fenstern (innen oder außen) soll schnell und einfach möglich. Das Entfernen der Folie ist rückstandslos möglich, allerdings lässt sie sich dann nicht wiederverwenden. 

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Innen oder außen? So bringen Sie die Folie an

In Abhängigkeit von Fenstertyp und Verglasungsart sollten Sie die spiegelnde Sonnenschutzfolie entweder außen oder innen anbringen – sind die Fenster nur einfach verglast, sogar von beiden Seiten. Das Anbringen auf den Innenseiten von Sicherheitsglas oder Dachfenstern hat den Vorteil, dass die Folie keiner Witterung ausgesetzt ist und dementsprechend langlebiger ist. Dennoch wird für mehrfachverglaste Fenster empfohlen, die Sonnenschutzfolie außen (sofern dafür geeignet) anzubringen. Dadurch wird die Sonne vor dem Glas gespiegelt, sodass sich dieses nicht aufheizt und keine Wärme an die Innenräume abgibt. Bevor Sie sich jedoch frisch ans Werk machen, benötigen Sie noch weiteres Arbeitsmaterial, wie etwa einen Fensterreiniger und Wasser, Spülmittel und eine Sprühflasche, ein Maßband oder Lineal, etwas Klebeband und einen Cutter, ein Gummi-Rakel sowie ein sauberes und fusselfreies Stofftuch.

In dem folgenden Video wird Ihnen nun Schritt für Schritt erklärt, wie Sie eine Sonnenschutzfolie am Fenster selbstständig befestigen können.

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Sonnenschutzfolie im Test: Das sagen die Experten

Auch Stiftung Warentest hat sich der Frage gewidmet, wie gut Sonnenschutzfolien in der Praxis wirklich funktionieren. Getestet wurden insgesamt elf verschiedene Modelle unterschiedlicher Hersteller. Dabei herausgekommen ist, dass die meisten Folien mit „gut“ oder „befriedigend“ abgeschlossen haben. Die größten Unterschiede gab es in puncto Hand­habung und Witterungs­beständig­keit. Was aber noch viel wichtiger ist: Stark reflektierende Sonnenschutzfolien haben tatsächlich nur dreizehn bis 20 Prozent der Sonnen­strahlen in die Zimmer durchgelassen. Dennoch sieht Warentest auch einen Nachteil darin, dass die Räume dunkler wirken und die Heizkosten im Winter höher ausfallen könnten – und kommt zu folgendem Fazit: „Dunkle Sonnen­schutz­folien eignen sich vor allem für stark über­hitzte Räume im Dach­geschoss.“

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Zudem ist die Verbraucherorganisation davon überzeugt, dass die starke Spiegelung einer Sonnenschutzfolie auf Dachschrägen keine umliegenden Nachbarn stören würde. Daher lautet die allgemeine Empfehlung nach der Testreihe: „Für Wohn­räume mit vertikalen Fens­tern sind weniger stark reflektierende Folien die bessere Wahl. Die spiegeln nicht so stark und stören gegenüber Wohnende weniger. Trotzdem hielten sie 55 bis 60 Prozent der Sonnen­energie ab. Damit verringern sie die Über­hitzungs­stunden im Raum um mehr als ein Drittel. Die Sicht ist kaum getrübt, Farben erscheinen natürlich.“

Quelle: Stiftung Warentest

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