Einmal nicht aufgepasst und schon sind 30 Jahre rum – beim Anblick der Autos, die seit 2024 für ein Oldtimer-Kennzeichen (H-Kennzeichen) in Frage kommen, dürfte sich so mancher plötzlich alt fühlen. Für Halter der Fahrzeuge sind das aber ausschließlich gute Nachrichten.
Egal ob VW Polo III, BMW E36 Compact oder Ferrari 355 Berlinetta – so alt wirken sie teilweise noch gar nicht, die Oldtimer der nächsten Generation. Doch tatsächlich sind viele dieser Autos seit diesem Jahr alt genug, um sich bei der Zulassungsstelle ein H-Kennzeichen abzuholen. Darüber, wie dringend man einige der betroffenen Modelle erhalten sollte, lässt sich natürlich streiten – denn schön waren sie schon damals nicht alle.
Das Prädikat „Nicht schön, aber selten“ würde so mancher beispielsweise dem Ford Scorpio MK2 verleihen, der wegen seiner Optik schon in den Neunzigern wenig Abnehmer fand. Oder der Opel Tigra – auch ein eher gewöhnungsbedürftiges Fahrzeug.
Der letzte Luft-Porsche und ein VW-Klassiker
Unter den Anwärtern auf eine Mitgliedschaft im Club der Altehrwürdigen finden sich allerdings auch echte Klassiker, die es zu erhalten gilt. So wird beispielsweise das Porsche 911 Cabrio der Baureihe 993 alt genug. Und da es sich bei den Fahrzeug um den letzten luftgekühlten Elfer handelt, sind die Autos schon heute begehrte Klassiker.
Gleiches trifft wohl auch auf den Ferrari 355 Berlinetta zu, der damals trotz vergleichsweise kleinem Motor mit tollen Fahreigenschaften überzeugte und für Ferrari-Verhältnisse zum Kassenschlager wurde.
Es muss aber nicht immer gleich der teure Sportwagen sein, wenn man Lust auf einen Oldtimer hat: Auch der in Europa sehr beliebte Fiat Punto wird als Cabrio 30 Jahre alt, ebenso der erste Toyota RAV4. Will man es ganz speziell, könnte man außerdem Ausschau nach einem VW Polo 6N halten – in der seltenen Harlekin-Edition muss der Wagen nur noch ein Jahr warten, bis er zum Oldtimer wird. Das Basismodell ist 2024 schon soweit.
Was bringt ein H-Kennzeichen in Deutschland und wie bekommt man es?
Um in Deutschland ein H-Kennzeichen für Oldtimer zu erhalten, muss man ein Gutachten nach Paragraph 23 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung von einem anerkannten Prüfer einholen, das bestätigt, dass das Fahrzeug mindestens 30 Jahre alt ist und gut erhaltenen Originalzustand aufweist. Anschließend geht man mit allen erforderlichen Dokumenten zur Zulassungsstelle.
Ein H-Kennzeichen für Oldtimer bringt in Deutschland einige Vorteile mit sich, darunter die reduzierte Kfz-Steuer von 191,73 Euro pro Jahr, unabhängig von Hubraum oder Schadstoffemissionen. Fahrzeuge mit H-Kennzeichen dürfen auch ohne grüne Plakette uneingeschränkt in Umweltzonen einfahren. Versicherungen bieten außerdem oft spezielle Oldtimer-Tarife, die günstiger sind als reguläre Kfz-Versicherungen.
Die gezeigten Fahrzeuge der Galerie sind lange nicht alle Autos, die 2024 zu Oldtimern werden – das „Handelsblatt“ veröffentlichte kürzlich eine lange Liste.
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