Strategie-Brettspiele bieten taktische Herausforderungen und versprechen einen spannenden Spieleabend mit Freunden und Familie. Welche Spiele sich dafür lohnen, verrät die Top-10-Liste des stern.
Die Welt der Brettspiele hat in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt. Insbesondere Strategie-Brettspiele erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie Spielern die Möglichkeit bieten, ihr taktisches Denken unter Beweis zu stellen und in spannende Welten einzutauchen. Doch welche Spiele sind aktuell die Favoriten der Strategiefans? Wir haben die zehn beliebtesten Strategie-Brettspiele genauer unter die Lupe genommen.
1. „Catan“
Erscheinungsjahr: 1995Spielmechanik: Rohstoffmanagement, Handel, SiedlungsbauSpieleranzahl: 3 bis 4 (mit Erweiterungen bis 6)Spieldauer: circa 60 bis 120 Minuten
Früher kannte man es noch als „Siedler von Catan“, heute nennt sich der preisgekrönte Klassiker nur „Catan“. Im Vordergrund steht für Spielerinnen und Spieler der Siedlungsabau in Verbindung mit einem klugen Rohstoffmanagement und dem Handel mit anderen. Genau hier liegt der Reiz der Strategie-Brettspiels, denn einerseits ist Kooperation gefragt, andererseits stehen die Spielerinnen und Spieler natürlich in Konkurrenz zueinander. Schön: Das Spiel bietet zahlreiche Erweiterungen wie „Catan: Entdecker und Piraten“ oder „Städte und Ritter“.
2. „Carcassonne“
Erscheinungsjahr: 2000Spielmechanik: Kärtchenlegen, GebietskontrolleSpieleranzahl: 2 bis 5Spieldauer: circa 35 bis 45 Minuten
Benannt nach einer alten Stadt auf einem Hügel in Südfrankreich erfreut „Carcassonne“ nun seit mehr als 20 Jahren Strategiespiel-Enthusiasten. Es überzeugt durch seine einfache, aber fesselnde Mechanik. Die Spielerinnen und Spieler legen Kärtchen, um Landschaften zu formen. Durch diese ziehen dann die sogenannten Gefolgsleute, die Städte, Straßen oder Klöster einnehmen. Dadurch erhalten Spielerinnen und Spieler Punkte, sobald das Gebiet erschlossen ist. Der Spieler oder die Spielerin mit den meisten Punkten gewinnt, wenn alle Gebiete erschlossen sind. Das Spiel ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Strategen geeignet.
3. „Terraforming Mars“
Erscheinungsjahr: 2016Spielmechanik: Ressourcenverwaltung, HandkartenmanagementSpieleranzahl: 1 bis 5Spieldauer: circa 120 bis 180 Minuten
Zur jüngeren Generation der Strategie-Brettspiele gehört „Terraforming Mars“. Im Spiel des Jahres 2016 schlüpfen die Spielerinnen und Spieler in die Rolle von Konzernen, die den Mars für Menschen bewohnbar machen wollen. Wir hoffen einfach mal, das Nestlé keines dieser Unternehmen ist, denn sonst dürfte das Wasser ganz schön teuer für die Mars-Menschen werden. Anderes Thema. Das komplexe Spiel erfordert eine geschickte Ressourcenverwaltung und langfristige Planung, denn neben dem Wasser ist vor allem die Temperatur und der Sauerstoffgehalt entscheidend für das Gelingen der Mission.
4. „Scythe“
Erscheinungsjahr: 2016Spielmechanik: Gebietskontrolle, Wirtschaft, KampfSpieleranzahl: 1 bis 7Spieldauer: circa 90 bis 115 Minuten
Steampunk-Fans dürften ihre Freude an „Scythe“ finden. Das Strategiespiel spielt in einem alternativen Osteuropa der 1920er-Jahre in dem – wie soll es anders sein – ein kapitalistischer Stadtstaat seine Anreinerstaaten mit Kampfrobotern versorgt. Die anderen Staaten kämpfen dabei um die Vorherrschaft der Fabrik, aus dem die Kampfroboter kommen. Das alles kombiniert strategisches Denken mit einem einzigartigen Steampunk-Setting. Spielerinnen und Spieler kämpfen um Ressourcen und Territorien, wobei jede Fraktion ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken hat, die natürlich durch Forschung verbessert werden können.
5. „Pandemie“
Erscheinungsjahr: 2008Spielmechanik: Kooperatives Spiel, SeuchenbekämpfungSpieleranzahl: 2 bis 4Spieldauer: circa 45 bis 60 Minuten
Davon hatten wir in der echten Welt wahrlich genug. Aber wieso nicht noch einmal eintauchen in die Welt der Pandemie mit all ihren Vorzügen? Gut, Corona als Ausrede für die Familienfeier zieht nicht mehr. Aber vielleicht bringt dieses kooperative Strategie-Brettspiel mehr Freude als politische Diskussionen am Esstisch. In „Pandemie“ stellen sich die Spielerinnen und Spieler der Herausforderung, die Welt vor gleich vier tödlichen Seuchen zu retten. Wie im echten Leben sind Kommunikation und Teamarbeit der Schlüssel zum Erfolg. Bleibt nur zu hoffen, dass das besser klappt als in der realen Welt, wenn nur eine Seuche uns heimsucht.
6. „Risiko“
Erscheinungsjahr: 1959Spielmechanik: Gebietskontrolle, WürfelkämpfeSpieleranzahl: 2 bis 6Spieldauer: circa 120 Minuten oder mehr
Schlummert nicht in uns allen ein kleiner Napoleon, der seinen geringen Selbstwert mit der Eroberung Europas zu kaschieren versucht? Falls nicht, sollten Sie die Finger vom Klassiker „Risiko“ lassen, denn hier ist Streit vorprogrammiert. Es ist der Inbegriff klassischer Strategiespiele. Seit Ende der 1950er versuchen Spielerinnen und Spieler, die Welt zu erobern und ihre Gegner zu besiegen. Jedenfalls wenn Sie diesen Modus spielen. Es gibt auch sogenannte Auftragskarten, wie beispielsweise die grünen Spieler zu zerstören oder mehrere Kontinente zu erobern. Besonders macht Risiko seine Einfachheit und trotz dieser bietet das Spiel schier endlose Möglichkeiten für strategische Manöver und Allianzen – und diese natürlich auch wieder zu brechen. Soll ja niemand zu viel Freude haben.
7. „7 Wonders“
Erscheinungsjahr: 2010Spielmechanik: Karten-Drafting, ZivilisationsaufbauSpieleranzahl: 2 bis 7Spieldauer: circa 30 bis 45 Minuten
Und, kennen Sie alle sieben Weltwunder aus dem Kopf? Falls nicht, sind Sie in guter Gesellschaft, denn wir haben es auch nicht geschafft. Die Pyramiden von Gizeh und der Koloss von Rhodos waren noch drin, dann aber musste eine Google-Recherche nachhelfen: die Zeusstatue von Phidias, der Artemis Tempel, das Grabmal von Mausolos, die hängenden Gärten von Babylon und der Leuchtturm von Pharos komplementieren die Liste. Zum Glück ist Allgemeinwissen in „7 Wonders“ nicht gefragt. Stattdessen bauen die Spielerinnen und Spieler lieber ihr eigenes Königreich auf. Es ist ein Karten-Entwicklungsspiel und natürlich lassen sich auch die sieben Weltwunder bauen. Die geschickte Auswahl von Karten und das Management von Ressourcen machen jede Partie zu einem taktischen Highlight.
8. „Gloomhaven“
Erscheinungsjahr: 2017Spielmechanik: Dungeon-Crawler, Kampagnen-SpielSpieleranzahl: 1 bis 4Spieldauer: circa 60 bis 120 Minuten (pro Szenario)
„Gloomhaven“ ist zwar kein klassisches Strategiespiel, beinhaltet aber sehr viele Aspekte eines Strategiespiels, denn hier kommt es vor allem auf das richtige Teamplay an. Bis zu vier Helden kloppen sich durch den Dungeon-Crawler, was allerdings nur gelingt, wenn sich alle untereinander unterstützen. Schön: Anstatt einer Basis bauen Sie in dem Spiel nur einen Helden, den Sie mit gewissen Items und Fähigkeiten ausrüsten. Für die Kämpfe gegen Zwischenbosse ist trotzdem strategisches Geschick gefragt. „Gloomhaven“ ist damit eine Mischung aus Strategie, Rollenspiel und Dungeon Crawler.
9. „Agricola“
Erscheinungsjahr: 2007Spielmechanik: Arbeiter-Einsatz, RessourcenmanagementSpieleranzahl: 1 bis 5Spieldauer: circa 30 bis 150 Minuten
Zugegeben, es gibt schönere Vorstellungen, als ein Landwirt im 17. Jahrhundert zu sein. Damals musste noch die ganze Familie mit anpacken und sich auf dem Feld plagen. Und wofür? Nur um einem eh schon über alle Maßen reichen Fürsten den hart erarbeiteten Lohn abzudrücken. Also fast wie heute, nur dass wir im Büro sitzen und unser Lehensherr nicht zwingend ein Herr, geschweige denn von Gottes Gnaden adelig zu sein hat. Doch zurück zum Spiel. In „Agricola“ führen die Spieler einen Bauernhof und müssen dabei Nahrung und Ressourcen für erwirtschaften. Die vielfältigen Möglichkeiten zur Verbesserung des Hofes und die notwendigen Entscheidungen machen „Agricola“ zu einem anspruchsvollen Strategiespiel.
10. „Dominion“
Erscheinungsjahr: 2008Spielmechanik: Deck-BuildingSpieleranzahl: 2 bis 4Spieldauer: circa 30 Minuten
Den Abschluss markiert „Dominion“. Hierbei handelt es sich um ein Kartenspiel, in dem jeder Spieler und jede Spielerin ein eigenens Deck hat und versucht, sich ein Imperium aufzubauen. Wichtig: Spielerinnen und Spieler beginnen mit einem kleinen Kartenstapel und erweitern diesen im Laufe des Spiels durch den Kauf neuer Karten. Die Vielzahl an Kombinationen und Strategien sorgt für immer wieder neue Spielerlebnisse.
Die Mutter der Strategie-Brettspiele: Schach
Es kann keinen Artikel über strategische Brettspiele geben, der die Mutter aller strategischen Brettspiele außen vor lässt. Warum Schach nicht in den Top 10 steht, fragen Sie sich? Weil es einfach außer Konkurrenz steht. Bereits vor dem 6. Jahrhundert nach Christi Geburt spielten die Menschen Schach und wahrscheinlich werden sie es auch die nächsten 1500 Jahre machen. Eigentlich unnötig zu erwähnen, aber Ziel ist natürlich, den gegnerischen König in die Knie zu zwingen. Dabei stehen jedem Spieler 16 Figuren mit verschiedenen Bewegungsmustern zur Verfügung, die sich über ein acht mal acht Schachbrett bewegen. Weiß beginnt, schwarz gewinnt (oder auch weiß).
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