Die Mainmetropole ist einer der Austragungsorte der Fußball-EM. Schon Stunden vor dem Spiel am Donnerstag nehmen Fans die Innenstadt in Beschlag. Auf der Stadiontribüne wird es unterdessen royal.
Frankfurt in Weiß und Rot: Tausende Fußballfans haben die Innenstadt am Donnerstag in eine große Partyzone verwandelt. Schon Stunden vor dem Fußball-Europameisterschaftsspiel England gegen Dänemark feierten Anhänger beider Mannschaften in der Innenstadt. Mehr als 2000 englische Fans belegten den Römerberg ab mittags und breiteten großflächig ihre Banner aus. Die Dänen verwandelten den Opernplatz und anliegende Orte in ein rotes Trikot-Meer, die Polizei zählte rund 3500 Fans.
Laut Polizei – die mit einem Großaufgebot in der Stadt präsent war – blieb es insgesamt friedlich. Vereinzelt wurde Pyrotechnik gezündet, was die Polizei veranlasste, noch einmal auf die Gefahren hinzuweisen. Leuchtfackeln waren auch bei einem Fanmarsch der Dänen zu sehen, der sich am Nachmittag in Richtung Stadion auf den Weg machte – und zwischenzeitlich für Verkehrsstörungen sorgte.
Auch im Bahnhofsviertel herrschte am Donnerstag König Fußball: So gut wie jede Kneipe, Bar und Pub waren gefüllt mit Fans beider Mannschaften. Die Polizei hatte die Begegnung als Risikospiel eingeschätzt.
Fan lobt super Stimmung
In der Fanzone am Main blieb es bis zum Ende des Spiels ganz überwiegend friedlich. Als anfangs englische und serbische Fans vor allem verbal aneinandergeraten, greift kurzzeitig die Polizei ein und trennt beide Seiten.
Super Stimmung, konstatiert später ein englischer Fan in der Zone, alle feierten zusammen, das sei auch kein Problem. Auch einer jungen Frau in England-Trikot gefällt die Atmosphäre. Sie begleitet ihr Team zu mehreren Spielorten. Ein Stadionticket für die Partie hat sie diesmal nicht – das sei schon ganz schön teuer. Die Polizei zählt bis etwa 20 Uhr rund 14 000 Fans in der Zone, insgesamt ist dort Platz für rund 30.000 Besucher.
Im Stadion war neben tausenden „normalen Fans“ auch hoher Besuch zu sehen: Der britische Thronfolger Prinz William kam auf die Tribüne und auch der dänische König Frederik X. schaute sich die „Danish Dynamite“ hautnah an. Beide sollten sich im Stadion ins goldene Buch der Stadt eintragen, wie eine Stadtsprecherin mitteilte.
Mehr als 50 Straftaten
Die Polizei berichtete in einer Zwischenbilanz mit Stand Donnerstagvormittag von hessenweit 56 Straftaten im Zusammenhang mit der EM, unter anderem „Diebstahl, einfache Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung, das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände, einen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie ein Verstoß gegen das Waffengesetz“.
Die Polizei gehe nach wie vor von einem überwiegend friedlichen Fanaufkommen anlässlich der kommenden Spiele aus, erklärte sie. Man sei aber gleichzeitig auch auf „alkoholbedingte und fantypische Phänomene, wie körperliche Auseinandersetzungen, Hooliganismus oder andere gruppendynamische Prozesse vorbereitet“, um Straftaten frühzeitig zu unterbinden.