Was bringt einen Mann dazu, auf seine Frau und seine Kinder einzustechen? Nach der Tat von Bad Münstereifel suchen die Ermittler Antworten auf diese Frage.
Nach dem blutigen Angriff eines Vaters auf seine Frau und Kinder in Bad Münstereifel ist gegen den 34-Jährigen Haftbefehl wegen mehrfachen versuchten Mordes erlassen worden. Das sagte ein Sprecher der Bonner Polizei am Donnerstagabend auf dpa-Anfrage. Zuvor hatte der Tatverdächtige Aussagen zur Tat gemacht. Diese bestätigten die Annahme der Ermittler, „dass das Motiv ausschließlich im privaten Bereich liegt“, wie es hieß.
Hintergrund soll nach bisherigem Ermittlungsstand eine „Problematik zwischen dem Paar“ gewesen sein, ergänzte der Sprecher. Näheres könne man zunächst nicht sagen. Auch der „General-Anzeiger“ berichtete über den Haftbefehl gegen den Deutschen.
Er soll in der Nacht zum Mittwoch seine 33-jährige Frau und seine beiden zehn und 13 Jahre alten Töchter mit einer Stichwaffe angegriffen und schwerst verletzt haben. Anschließend soll er die Wohnung angezündet haben – der 15-jährige Sohn erlitt eine Rauchvergiftung und Brandverletzungen. Nach Angaben der Polizei befanden sich alle verletzten Familienmitglieder am Donnerstag noch im Krankenhaus. Die Frau sei notoperiert worden und am schwersten verletzt. Deshalb könne sie vorläufig nicht vernommen werden.
Das Feuer hatte sich auf das ganze Mehrfamilienhaus ausgebreitet, in dem 14 Menschen gemeldet sind. Drei Bewohner wurden wegen des Verdachts auf eine Rauchvergiftung ambulant im Krankenhaus behandelt. Brandermittler suchten im Haus nach Spuren, zu den Ergebnissen wollte der Sprecher noch nichts sagen. Zudem befrage die Polizei weitere Zeugen.
Der 34-Jährige war nach der Tat geflüchtet. Einige Stunden später nahmen Polizisten ihn auf einem Rastplatz an der Autobahn 61 bei Alzey (Rheinland-Pfalz) fest.