Statt einer gemütlichen Flussfahrt haben etwa 400 Reisende in Unterfranken nachts Abenteuerliches erlebt. Zum Glück mit gutem Ausgang.
Auf dem Main in Unterfranken sind in den vergangenen Nächten zwei Passagierschiffe in Schwierigkeiten geraten. In Kleinostheim bei Aschaffenburg steckte ein Schiff mit mehr als 200 Menschen an Bord die ganze Nacht zu Donnerstag in einer Schleuse fest, wie die Polizei mitteilte. Das Schiff hatte zuvor das Schleusentor gerammt, das danach nicht mehr funktionsfähig war. Bereits eine Nacht zuvor wäre nach Polizeiangaben beinahe ein Passagierschiff in der Nähe von Neustadt am Main (Landkreis Main-Spessart) mit einem Güterschiff kollidiert, das sich quergestellt hatte.
In beiden Fällen wurde niemand verletzt und es entstand nur geringer Sachschaden. An Bord des Schiffes in Neustadt am Main waren laut Polizei 175 Passagiere. Bei einer Kollision wäre eine Vielzahl an Verletzten und eine schwere Havarie zu erwarten gewesen, wie die Polizei mitteilte. Das Güterschiff hatte sich quergestellt und den Main auf der ganzen Breite blockiert, während die Mannschaft schlief.
Der Fahrer des Passagierschiffes habe das Hindernis auf seinem Radar erkannt und geistesgegenwärtig ein Notmanöver durchgeführt. Das Schiff stoppte demnach gerade noch rechtzeitig etwa 20 bis 30 Meter vor dem Güterschiff. Das Güterschiff konnte sich mit eigener Kraft aus der misslichen Lage befreien.
Auch das in der Schleuse feststeckende Schiff konnte seine Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen. Nachdem die Passagiere die Nacht zu Donnerstag an Bord in der Schleuse verbracht hatten, reparierten Taucher das Schleusentor am Donnerstagmorgen.
Erst Anfang Juni war in derselben Schleuse ein Schiff mit der Schleusenmauer kollidiert. Bei dem Unfall liefen Öl und andere Betriebsstoffe in großem Umfang aus.