Zur Verbesserung der schulischen Leistungen hat einer der erfahrensten Bildungspolitiker Deutschlands ein einfaches Rezept: Eltern sollten mit ihren Kindern mehr spielen, meint Ex-Senator Rabe.
Angesichts schwacher Rechenleistungen vieler Schüler rät Hamburgs früherer Schulsenator Ties Rabe (63/SPD) den Eltern zu mehr Beschäftigung mit ihren Kindern. „Es wird zum Beispiel kaum noch „Mensch ärgere Dich nicht“ gespielt, dabei lernen Kinder beim Würfeln spielerisch zählen“, sagte Rabe, der im Februar als Deutschlands dienstältester Kultusminister verabschiedet worden war, der „Bild“-Zeitung (Donnerstag).
Familien machten auch immer weniger Dinge gemeinsam, bei denen Kinder Messen und Wiegen lernten. „Zum Beispiel, wenn man zusammen einen Kuchen backt und das Mehl und den Zucker abwiegt. Auch der klassische Kaufmannsladen kann beim Lernen helfen.“ Rabe sieht auch das Spielen im Sandkasten als Beitrag zur kindlichen Bildung: „Wie viel Wasser passt in einen Eimer, wie viel Sand in ein Förmchen? Was früher im Sandkasten nebenbei gelernt wurde, geht oft verloren, weil zu wenig gemeinsam gespielt wird.“ Der Sozialdemokrat und ehemalige Lehrer bemängelte außerdem, dass knapp 40 Prozent aller Familien mit Kindern in Deutschland weniger als 25 Bücher im Regal stehen hätten.
Rabe war im Januar nach 13 Amtsjahren aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Ihm folgte Ksenija Bekeris als Senatorin.
Bericht auf bild.de