Ausstellung: Sie läuft und läuft und läuft: Naomi Campbell ist seit 40 Jahren das Dauermodel der Modewelt

Der Begriff Catwalk muss für Naomi Campbell erfunden worden sein: Mit ihrem katzenartigen Gang dominiert die Britin seit vier Jahrzehnten die Laufstege der Welt. Nun ehrt das Londoner Victoria and Albert Museum sie mit einer Ausstellung.

Schon mit sieben hatte sie ihren ersten großen Auftritt: 1978 erschien Naomi Campbell in Bob Marleys Musikvideo „Is This Love“. Als Mädchen träumte sie davon, eine berühmte Tänzerin zu werden. Stattdessen erfand Campbell später einen neuen Beruf mit – den des Supermodels. Als solches zierte sie Hunderte Magazin­cover, schritt Tausende Laufstege ab. Und sorgte immer wieder für Schlagzeilen, wegen Alkohol, Drogen oder übergriffigem Verhalten. 

Anders als viele Kolleginnen kehrte sie dem Modebusiness aber nie den Rücken. Sie macht noch immer aus jedem Catwalk einen Raubkatzen-Walk. Dass Campbell mittlerweile 54 ist, sieht man ihr nicht an. Ob sie das guten Genen oder einem exzellenten Beauty-Doktor zu verdanken hat, soll hier keine Rolle spielen, denn mit ihrer Präsenz setzt die Britin ein wichtiges Zeichen: Sie ist eines der ersten schwarzen Models, das es bis an die Spitze der Modewelt geschafft hat – und sich dort halten konnte. 

Für das Victoria and Albert Museum in London ist auch dies ein Grund, Campbell eine Ausstellung zu widmen. „Naomi: In Fashion“ zeigt ihren Einfluss auf die Modewelt. Die Schau geht auch darauf ein, dass der Job für Campbell als schwarzes Model nicht immer einfach war. Noch Mitte der 80er-Jahre weigerten sich viele Modemacher, sie zu buchen. Unterstützung erhielt sie damals von ihren Supermodel-Kolleginnen Christy Turlington und Linda Evangelista. „Wer Naomi nicht bucht, soll auch uns nicht bekommen“, sollen die gesagt haben. Auch deshalb macht sich Campbell heute für Nachwuchsmodels und gegen Diskriminierung stark. Ein Engagement, das ihre Karriere noch glänzender strahlen lässt.

Die Ausstellung „Naomi: In Fashion“ läuft vom 22. Juni 2024 bis zum 6. April 2025 im Londoner Victoria and Albert Museum.