Die Insolvenz des Reiseveranstalters hat viele Urlauber Anfang Juni kalt erwischt. Auf den Sommerurlaub verzichten dürften deshalb aber nur die wenigsten, erwarten Tourismusexperten.
Die Insolvenz von Europas drittgrößtem Reiseveranstalter FTI wird nach Einschätzung eines Experten kaum Auswirkungen auf das Reiseverhalten in den bevorstehenden Sommerferien haben. „Die Felle werden ja schon verteilt. Es gibt genug Angebote der anderen Veranstalter, die sich jetzt um die Kunden bemühen“, sagte Tourismusexperte Torsten Kirstges von der Jade Hochschule in Wilhelmshaven der dpa. „Da wird man als Kunde im Reisemarkt keine Veränderung spüren.“
Konkurrenten wie Tui und DER Touristik hatten direkt nach der Insolvenzanmeldung von FTI Angebote für deren Kunden aufgelegt und stocken ihre Kontingente auf, um zusätzliche Plätze zu schaffen. „Es ist klar absehbar, dass sich die Reiseströme einfach verteilen werden auf die anderen“, sagte Kirstges. „Als Kunde wird man da nichts vom Wegfall eines Anbieters merken.“
Dank der Absicherung durch den Deutschen Reisesicherungsfonds können Pauschalreisende mit einer Erstattung ihrer bereits gezahlter Gelder rechnen. Nur die wenigsten FTI-Kunden würden daher wohl ganz auf den Sommerurlaub verzichten, glaubt Kirstges. „Das wird nur eine verschwindend kleine Minderheit sein.“
Deutlich härter werde es die FTI-Partner in der Reisebranche treffen. „Die Leidtragenden sind die Hotels und die Reisebüros, für die es keine solche Absicherung gibt. Von denen haben viele ihre hart erarbeitete Vermittlungsprovision beziehungsweise ihr Geld für die am Gast erbrachte Unterkunfts- und Verpflegungsleistung nicht erhalten.“