Rudi Völler war fast 25 Jahre in Leverkusen, ohne Titel zu gewinnen. Nun ist er zwei Jahre weg und Bayer kann drei Titel gewinnen. Doch sein Nachfolger betont, dass Völler den Grundstock gelegt hat.
Sportchef Simon Rolfes schreibt seinem Vorgänger Rudi Völler einen großen Anteil an der historischen Saison des deutschen Fußball-Meisters Bayer Leverkusen zu. „Diese Mannschaft würde heute nicht so dastehen, wenn es nicht die Entwicklung der vergangenen 30 Jahre gegeben hätte“, sagte Rolfes im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur: „Fernando (Club-Chef Fernando Carro, d. Red.) hat ja gesagt: Die Geschichte war Bayer noch eine Meisterschale schuldig. Und sie ist auch für Rudi oder auch für Reiner Calmund, nicht nur für uns.“
Völler freue sich trotz seines Abschieds aus dem operativen Geschäft vor zwei Jahren so, als sei er noch dabei. „Weil er zurecht stolz ist, auf die Entwicklung, die Bayer 04 seit Ende der 90er genommen hat“, sagte Rolfes.
Völler war 1994, ein Jahr nach dem bis vor wenigen Wochen letzten Titel, als Spieler zu Bayer gewechselt. Nach dem Karriereende 1996 wurde er Assistent von Manager Reiner Calmund. Nachdem er von 2000 bis 2004 als Teamchef der Nationalmannschaft fungiert hatte, kehrte Völler 2005 als Sportdirektor nach Leverkusen zurück, war zweimal Interimstrainer, wurde später Geschäftsführer und blieb bis 2022. In den insgesamt 23 Jahren bei Bayer war ihm kein Titel vergönnt.
Die Bindung zum Verein ist für den heutigen DFB-Direktor aber weiter eng. Viele Spiele in dieser ersten Leverkusener Meister-Saison hat er von der Tribüne aus verfolgt.