Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten und -expertinnen für Deutschland stagnieren im Juni auf einem relativ hohen Niveau. Der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim legte leicht um 0,4 Punkte auf einen neuen Wert von 47,5 Punkten zu, wie das Institut am Dienstag mitteilte.
Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage in Deutschland verschlechterte sich hingegen leicht um 1,5 Punkte auf einen Wert von minus 73,8 Punkten. Die Inflationserwartungen stiegen leicht an – dies sei „vermutlich auf die Inflationsrate im Mai zurückzuführen, die höher ausfiel als allgemein erwartet“, erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Sie lag bei 2,6 Prozent im Vorjahresvergleich.
Die Konjunkturerwartungen der Expertinnen und Experten an die Eurozone legten etwas deutlicher zu: Sie stiegen um 4,3 Punkte auf nun 51,3 Punkte. Unverändert blieb die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage in der Eurozone – dieser Wert liegt weiterhin bei minus 38,6 Punkten.
Das ZEW fragt für den Index monatlich Expertinnen und Experten aus Banken, Versicherungskonzernen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren Einschätzungen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten, die Aufschluss über die weitere Konjunkturentwicklung geben. Dazu gehören Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkurse und der Ölpreis. Der ZEW-Index gilt als wichtiger Indikator für die künftige ökonomische Entwicklung Deutschlands.
An der aktuellen Umfrage vom 10. bis zum 17. Juni beteiligten sich laut ZEW 154 Analystinnen und Analysten sowie institutionelle Anlegerinnen und Anleger.