„Es sah aus, als wollten sie sie töten“: Mit ihrem Dienstauto stoppen Beamte in Großbritannien eine entlaufene Kuh. Ein Video des Vorfalls sorgt für Empörung. Auch der Innenminister schaltet sich ein.
Mit ihrem Dienstwagen haben Polizisten nahe London eine entlaufene Kuh gerammt – ein Video des Vorfalls sorgt in Großbritannien für Empörung. Die Besitzer der zehn Monate alten Beau Lucy forderten, die verantwortlichen Polizisten zu entlassen. „Es sah aus, als wollten sie sie töten“, sagte die Partnerin des Landwirts dem Sender Sky News in Staines-upon-Thames bei London.
Auf dem Video ist zu sehen, wie das Polizeiauto die etwa 200 Kilogramm schwere Kuh in einer Wohngegend heftig rammt. Das Tier schlittert mehrere Meter über die Straße, rappelt sich auf und läuft weiter. Daraufhin fährt das Auto erneut gegen die Kuh, die eingeklemmt unter dem Wagen liegen bleibt. Nach Angaben der Besitzer erlitt das Tier keine schwereren Verletzungen.
„Was für ein Monster rammt ein Kalb?“
Der britische Innenminister James Cleverly forderte eine „umfassende, dringende Erklärung“. Das Vorgehen der Beamten wirke „unnötig hart“. Die Tierschutzvereinigung RSPCA bezeichnete die Aufnahmen als „verstörend und beunruhigend“, und der bekannte Tierschutzaktivist Chris Packham schrieb bei X: „Was für ein Monster rammt ein Kalb?“
Die Polizei verteidigte ihr Vorgehen. Die Kuh sei am Freitagabend durch mehrere Straßen gelaufen. Anrufer hätten berichtet, dass ein Auto beschädigt worden und das Tier auf Menschen zugerannt sei. Nachdem über Stunden mehrere Versuche gescheitert seien, das Tier einzufangen, habe man sich aus Sorge um die öffentliche Sicherheit entschieden, die Flucht mit dem Polizeiauto zu beenden.
Die Besitzer vermuten, dass Beau Lucy von ihrem Weideplatz durch einen Fluss entkam. Das Tier habe sich seit der Rückkehr auf den Bauernhof beruhigt, fresse normal. „Ich weiß nicht, ob sie überleben wird“, sagte die Partnerin des Landwirts. „Sie könnte an dem Schock sterben, aber hoffentlich wird sie überleben.“