Der AfD-Europawahlkandidat Petr Bystron rechnet damit, dass die Durchsuchung seiner Büroräume im Bundestag der Partei bei den anstehenden Wahlen schadet. „Das wird uns bei den Wahlen einige Stimmen kosten“, sagte er am Donnerstag „Zeit online“. „Es wird Leute abschrecken, die überlegten, die AfD zu wählen.“ Andere Wähler würden aber zur AfD halten: „Diejenigen, die die Geschichte unserer von Gegenkampagnen beschädigten Partei kennen, wird das nicht abschrecken.“
Wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit und der Geldwäsche hat die Generalstaatsanwaltschaft München Ermittlungen gegen Bystron eingeleitet und am Donnerstag mehrere Objekte durchsucht, darunter sein Abgeordnetenbüro im Jakob-Kaiser-Haus des Bundestages. Der Bundestag hatte zuvor seine Immunität aufgehoben. Der 51-Jährige ist seit 2017 Obmann der AfD im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages und steht zudem auf Platz zwei der Liste der Kandidaten der AfD für die Europawahl am 9. Juni.
Bystron und Spitzenkandidat Maximilian Krah sind wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken und möglicher Geldzahlungen seit Wochen in den Schlagzeilen. Beide haben die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen. Laut „Zeit online“ bezeichnete Bystron das Ermittlungsverfahren gegen sich am Donnerstag als politisch motiviert und gab sich zuversichtlich: „Das Verfahren wird eingestellt werden, wenn die Wahl vorbei ist“, zitierte ihn das Portal.