Funklöcher: Neue Internetseite für Standorte von Mobilfunkmasten

Im Kampf gegen Funklöcher, die bei Handytelefonaten nerven, geht Hessen neue Wege. Daran kann sich jeder beteiligen.

Mit einer neuen Internetseite will Hessen die Suche nach geeigneten Standorten für Mobilfunkmasten erleichtern. Damit sollen Funklöcher verschwinden. Digitalministerin Kristina Sinemus (CDU) teilte am Freitag mit: „Wir haben den Mobilfunkausbau in den letzten Jahren schon deutlich beschleunigt, sind allerdings immer noch nicht da, wo wir hinwollen.“ Auf der Internetseite standorterfassungstool-hessen.ingrada.de könnten „Kommunen, Landkreise, Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen potenziell geeignete Liegenschaften melden“.

Je weiter der Ausbau der Handynetze ist, desto schwieriger wird er, auch weil die Betreiber mancherorts keine geeigneten Grundstücke mehr zur Miete finden, um dort Masten aufzustellen. Michael Jungwirth von der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland erklärte: „Auch wenn wir zuletzt viele neue Standorte bauen und Erweiterungen für mehr Kapazität vornehmen konnten, hemmt die Standortsuche für Mobilfunkstationen in den Kommunen den Ausbau massiv.“ Hier seien die Betreiber auf Unterstützung angewiesen: „Jeder Standort, der uns zur Prüfung in Aussicht gestellt wird, kann die Mobilfunkversorgung verbessern.“

Digitalministerin Sinemus verwies auf den Zukunftspakt Mobilfunk, den die hessische Landesregierung im Januar 2022 mit den drei großen Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) unterzeichnet hatte: „Über 4000 neu errichtete oder modernisierte Mobilfunkstandorte nach gut zwei Jahren stehen beispielhaft für eine deutlich verbesserte Mobilfunkversorgung. Im Durchschnitt entspricht dies rund fünf Neuerrichtungen oder Modernisierungen pro Tag.“ Mehr als 98 Prozent aller Haushalte in Hessen seien mittlerweile mit dem Funkstandard 5G versorgt.

Bezogen auf die gesamte Landesfläche gibt es auch andere Zahlen. Laut Bundesnetzagentur lag im April 2024 der Anteil der 5G erreichten Flächen in Hessen bei 86,77 Prozent des Bundeslandes. „Im bundesweiten Vergleich belegt Hessen damit den letzten Platz. Der Bundesschnitt lag im April 2024 bei 91,99 Prozent“, teilte die Bonner Behörde mit.

Das hessische Digitalministerium verwies auf den besonders hohen Waldanteil und die Mittelgebirge im Bundesland: „Eine hundertprozentige Flächendeckung ist mit Mobilfunk nicht möglich, anderenfalls müsste in jedem Tal oder jeder Senke ein Mast errichtet werden.“ In flachen Ländern wie Schleswig-Holstein oder in Stadtstaaten wie Berlin und Hamburg könne das Handynetz leichter ausgeweitet werden.

Standorterfassungstool für Mobilfunkmasten Mobilfunknetzabdeckung in Deutschland