Vom kommenden Schuljahr an müssen Kinder und Jugendliche in Hamburgs Schulen für ein Mittagessen bis zu 4,70 Euro zahlen. Das sind 35 Cent mehr als bislang.
Der Preis für ein Mittagessen an Hamburgs Schulen steigt im kommenden Schuljahr um 35 Cent auf maximal 4,70 Euro. Hintergrund ist eine Vereinbarung zwischen der Behörde und Hamburgs Schul-Caterern, wie die Schulbehörde am Donnerstag mitteilte. Beide Parteien hatten sich Anfang des Jahres nach wochenlangem Streit auf einen neuen Preisberechnungsmechanismus verständigt, der die gestiegenen Lebensmittel- und Arbeitskosten sowie die Rückkehr zur regulären Mehrwertsteuer im Gastronomiebereich berücksichtigt.
Der Vereinbarung zufolge können die Catering-Unternehmen vom kommenden Schuljahr an pro Mittagessen sogar 5,50 Euro abrechnen. Die Differenz in Höhe von 80 Cent übernehme die Stadt. Nach Angaben der Schulbehörde werden in Hamburgs Schulkantinen pro Jahr mehr als 16 Millionen Mittagessen ausgegeben. Kinder von Eltern im Leistungsbezug essen dabei komplett kostenfrei. Für Kinder aus Familien mit mehreren schulpflichtigen Kindern und/oder einem geringen Einkommen greife eine Sozialstaffel mit reduzierten Preisen. Damit werde mehr als die Hälfte aller Essen entweder kostenlos oder zu einem reduzierten Preis bereitgestellt.
Ein gesundes, qualitativ hochwertiges und leckeres Mittagessen sei ein wichtiges Merkmal für den „Guten Ganztag“ an Hamburgs Schulen, sagte Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD). „Gleichzeitig setzen wir in Hamburg in Zeiten knapper Kassen eine klare Priorität auf die Unterstützung aller Familien, indem wir die gestiegenen Kosten für alle Eltern abfedern.“ Nach Behördenangaben koppelt der neue Preisberechnungsmechanismus die Essenspreise an die Entwicklungen der Lebensmittel– und Arbeitskosten und wird jährlich angepasst.
Hamburg hat nach Angaben der Schulbehörde seit 2011 für mehr als 290 Millionen Euro mehr als 280 Schulkantinen gebaut oder saniert. Dabei werde die gesamte schulische Infrastruktur den Cateringfirmen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zudem übernehme die Stadt die Bewirtschaftungskosten für den Betrieb der Schulkantinen und Mensen und werde in den kommenden Jahren weitere 116 Millionen Euro in die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Ganztag investieren. Ein substanzieller Anteil werde in Küchen und Speiseräume fließen.