Sie essen gern Pancakes, Süßes oder belegte Brote zum Frühstück? Falsche Reihenfolge, wie neue Studien zeigen. Forscher haben herausgefunden: Wer den Tag mit Gemüse startet, tut seiner Gesundheit etwas Gutes! Was dahinter steckt.
Seit eh und je wird darum gestritten, ob das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Wo einige noch streiten, diskutieren andere schon längst darüber, was man am besten zum Start in den Tag essen sollte. Wie die „Times“ berichtet, haben Forscher kürzlich herausgefunden, dass der Verzehr bestimmter Lebensmittel zu einem niedrigeren und gesünderen Blutzuckerspiegel führen soll.
Konkret heißt das: Wer zuerst ballaststoffreiches Gemüse, aber auch Eiweiß oder Fett zu Beginn einer Mahlzeit isst, bevor er Kohlenhydrate wie Brot, Reis oder Nudeln konsumiert, lebt langfristig gesünder. Das liegt unter anderem auch daran, dass Gemüsevorspeisen Hormone unterdrücken, die im Laufe des Tages Hunger verursachen. Einige Vorstudien weisen sogar darauf hin, dass dies sogar bei der Gewichtsabnahme helfen kann.
Wer jetzt Kohlenhydrate per se verteufelt, liegt aber auch nicht richtig: Sie sind die Hauptenergiequelle für das Nervensystem und liefern Ballaststoffe, die bei der Verdauung und der Senkung des Cholesterinspiegels helfen. Dabei sollte man nicht an Kohlenhydrate wie beispielsweise Pommes frites denken, sie sind wegen ihrer Verarbeitung der Gesundheit nicht wohlwollend. Aber auch gesunde Lebensmittel wie unverarbeitete Früchte, Linsen und Bohnen sind voll von Kohlenhydraten, die Gehirn und Muskeln versorgen. Was Sie am liebsten zum Frühstück essen möchten 8.50
Nicht nur beim Frühstück: Kohlenhydrate im Übermaß sind nicht gesund
Zu viele Kohlenhydrate über Jahre hinweg, könnten gesundheitliche Folgen nach sich ziehen: Der Blutzuckerspiegel, auch Glukose genannt, steigt über den idealen Bereich an, die Zellen reagieren nicht mehr auf Insulin, das Hormon, das den Zellen normalerweise signalisiert, Glukose zur Energiegewinnung aufzunehmen. Dieses Problem, das als Insulinresistenz bezeichnet wird, führt dazu, dass sich Zucker im Blut ansammelt – ein charakteristisches Merkmal von Diabetes.
Aber wie reguliert nun ausgerechnet Gemüse den Blutzuckerspiegel? Wenn wir zuerst Gemüse essen, bilden die Ballaststoffe einen Filter im Darm, schreibt „Time“. Sobald die Kohlenhydrate auf der Bildfläche erscheinen, bremst der Filter sie ab, sodass die Glukose nur noch in einem Rinnsal statt in einem Schwall in den Blutkreislauf gelangt. Unsere Zellen benötigen dann weniger Insulin, um diese Tropfen aufzunehmen, wodurch die Bauchspeicheldrüse weniger belastet wird. „Die Gesamtheit der Forschungsergebnisse spricht dafür, dass die Reihenfolge der Mahlzeiten den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer Mahlzeit verringert“, sagt Dr. Alpana Shukla, Professorin für Forschung an der „Weill Cornell Medicine“ in New York City. All day breakfast: Frühstück ist das neue Abendessen6.11
„Säure tut es wohl auch“
Auch Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm bestätigt die Forschungsergebnisse: „Dass viele Fasern bzw. Ballaststoffe zu Beginn einer Mahlzeit den Peak abflachen, ist klar“, sagt die Expertin. „Mehr noch: Säure tut es wohl auch. Also ein Salat mit Vinaigrette vorweg ist immer gut.“ Beim Frühstück hingegen, sieht von Cramm es etwas entspannter, „wenn es mit vielen Nüssen, Vollkorngetreide, Joghurt und frischen Früchten – ohne Zucker gemixt wird. Das ist von den gängigen Cerealien meilenweit entfernt.“
Zusammenfassend gilt, Kohlenhydrate im Maßen, wenn möglich mit Gemüse – oder sogar mit der guten alten Grapefruit starten.
Quellen:„National Liberary of Medicine“, „Time“, „Washington Post“