Drink: Woraus besteht der Aperitif Lillet eigentlich?

Schon James Bond ersetzte den Wermut einst in seinem Martini mit Lillet. Der französische Aperitif hat eine lange Geschichte und schmeckt auch heute noch sehr kalt, auf Eis mit einem Schnitz Limette oder Orange. Aber woraus besteht der Drink eigentlich?

Lillet, so lieblich wie sein Name, so schön ist seine Geschichte. Die Firma Lillet Frères (Likörhersteller und Wein- und Spirituosenhändler) wurde 1872 im französischen Podensac (Gironde), südlich von Bordeaux, gegründet. Es war die Idee von Pater Kermann, der unter Ludwig XVI. als Arzt nach Brasilien auswanderte. Als er zurückkehrte, stellte er hauptsächlich Liköre und Stärkungsmittel aus Chinarinde her und experimentierte damit, Bordeaux-Weine mit exotischen Früchten zu kombinieren.

Für die Liköre hat Kermann die Schalen verschiedener Zitrusfrüchte monatelang in Alkohol eingelegt: Orangen aus Südspanien, Pomeranzen aus Haiti, grüne Orangen aus Marokko und Tunesien und auch Chinarinde aus Südamerika, die er selbst mitgebracht hatte. Lillet schmeckte früher süß und bitter. Traditionell wird Lillet in Eichenfässern gelagert. Das Verhältnis des Verschnitts besteht aus 85 Prozent Wein und 15 Prozent Fruchtlikör. Die fertigen Aperitifs haben einen Alkoholgehalt von 17 Vol.%.  Die Marke gehört heute zu Pernord Ricard. Aperol Spritz Alternativen 20.50

Auch James Bond trank Lillet 

Auch James Bond verfiel dem Aperitif. In Casino Royale lässt er sich einen Martini mit Kina Lillet anstelle von Wermut servieren, den er später Vesper nennen. Das Rezept wird erstmals in Ian Flemings Roman Casino Royale von 1953 erwähnt. Kina Lillet wird heute nicht mehr hergestellt. Erst Anfang der 1980er Jahre in Zusammenarbeit mit dem önologischen Institut der Universität Bordeaux erhielt Lillet sein heutiges Geschmacksprofil und eine neue Rezeptur: Jetzt schmeckt der Aperitif leicht und fruchtig.

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Heute gibt es Lillet in vier Varianten: Blanc (ein Cuvée aus weißen Rebsorten; goldfarben; mit Aromen von in Honig kandierten Orangen, Fichtenharz und exotischen Früchten), Rosé (ein Cuvée aus weißen und roten Rebsorten; rosafarben; mit Aromen von roten Früchten, Orangenblüten und Grapefruit), Rouge (ein Cuvée aus roten Rebsorten; rubinrot; mit Aromen von Orangen, roten Früchten, Vanille und Gewürzen) und Lillet Grande Réserve (ein Cuvée aus den Trauben Sémillon, Sauvignon, Muscadelle und den Aromen der Frucht-Mazerate, limitierte Auflage, schmeckt nach Aprikosen, Honig und frischen Zitrusnoten).  

Und wie genießt man Lillet am besten? Sehr kalt, auf Eis mit einem Schnitz Limette oder Orange.

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