Bauernregel bewahrheitet sich: Schafskälte schlägt in diesem Jahr voll und pünktlich zu

Der Sommer lässt sich Zeit. Und nun schlägt die sogenannte „Schafskälte“ zu. Mit Temperaturen um die vier Grad und möglichem Bodenfrost beginnt Mitte der Woche eine wechselhafte und „viel zu kühle“ Phase, sagt ntv-Meteorologe Björn Alexander. 

Dieser Artikel erschien zuerst bei ntv.de

Wie ist die Wetterlage über Deutschland?

Björn Alexander: Während sich das Gewittertief Tina über den Alpen allmählich abschwächt und nach Osten weiterzieht, lenkt nun das Tief Uljana über der Nordsee feuchte und sehr kühle Luft in den Westen und Norden unseres Landes. Dienstag und Mittwoch werden wechselhaft und viel zu kühl für Mitte Juni. Es ist der vorläufige Tiefpunkt beim Wetter.

Extremwetter_Interview Böttcher 12.56

Was heißt zu kühl?

Im Nordwesten wird es mit der Kaltfront und dem Regen schon am Montagnachmittag deutlich frischer als in den vergangenen Tagen mit nur noch 13 bis 18 Grad. Hinzu kommt noch ein starker Wind, der in Böen auch stürmisch daherkommt. Das fühlt sich dann noch kälter an. Am Dienstag und Mittwoch ist dann der Tiefpunkt mit den Temperaturen mit nur noch landesweit 12 bis 20 Grad erreicht. Damit liegen wir gut 5 Grad unter dem Durchschnitt für Mitte Juni.

Müssen wir mit Frost rechnen?

Leider ja. Denn die Temperaturen gehen in der Nacht zu Dienstag auf 7 bis 11, im Bergland auf Werte um 4 Grad zurück. Vereinzelt ist dann leider auch Bodenfrost möglich. Auch die Nacht zu Mittwoch kann noch einmal so kalt werden. Wer in einer Mulde oder im Tal wohnt, sollte empfindliche Pflanzen im Garten oder Balkon abdecken. Die Schafskälte lässt dieses Jahr grüßen.

Hochwasser FS neu 12.47

Was steckt hinter der Schafskälte?

Die Schafskälte bedeutet, dass es im Juni relativ häufig eine kühlere und wechselhafte Phase gibt. Dementsprechend ist auch der Zeitraum dieser meteorologischen Singularität beziehungsweise die Bauernregel relativ breit gesteckt. Statistisch gesehen trifft die Abkühlung mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 80 Prozent zwischen dem 4. und dem 25. Juni auf. Eine relative Häufung ergibt sich für den Bereich um den 10. bis 12. Juni, was für dieses Jahr äußerst passend ist.