Gesundheitsversorgung: Bayerns „virtuelle Kinderklinik“ wird ausgebaut

Das Projekt soll Expertenwissen landesweit besser verfügbar machen: Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach sieht große Chancen der „virtuellen Kinderklinik.“

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat den Ausbau der sogenannten virtuellen Kinderklinik angekündigt. Ab Januar werde neben dem vernetzten Bettenmanagement auch eine telemedizinische Beratung in der Intensivmedizin möglich sein, sagte die CSU-Politikerin. Damit sollen Spezialisten und behandelnde Ärzte bei schwierigen Fällen schnell und effektiv zusammenarbeiten können.

Neue Möglichkeiten in der Intensivmedizin

Nach dem Start vor fast genau einem Jahr gehe das Projekt nun in die zweite Phase, sagte Gerlach. „Ab Januar gibt es neben dem Bettenmanagement auch die Möglichkeit für telemedizinische Konsultationen in der Intensivmedizin für Kinder.“ 

Ärzte könnten sich dann über das digitale Netzwerk – etwa via Videoberatung – mit Experten austauschen, um medizinisches Spezialwissen flächendeckend verfügbar zu machen. Dies werde die stationäre Versorgung von Kindern im Freistaat weiter verbessern.

Das digitale Netzwerk der „virtuellen Kinderklinik“ habe bereits die Effizienz des Bettenmanagements gesteigert. Ab Januar sollen rund 95 Prozent der Bettenkapazitäten in bayerischen Kinderkliniken und Krankenhäusern mit pädiatrischen Abteilungen an das System angeschlossen sein – das entspreche 2.443 von insgesamt 2.540 Betten, so Gerlach.

Digitalisierung als Schlüssel zur besseren Versorgung

Die virtuelle Kinderklinik war als gemeinsames Projekt des Gesundheitsministeriums der Universität Passau im Dezember 2023 gestartet. Mittlerweile beteiligen sich 38 von 44 Kliniken in Bayern an der Initiative. 

Koordinator der Fachgruppe „virtuelle Kinderklinik“, Matthias Keller von der Kinderklinik Dritter Orden Passau, sagte: „Mit dem Start des Intensivnetzwerkes erreichen wir einen Meilenstein, der jetzt konkret die Versorgung verbessern und Kinderleben retten wird.“