Dass Taleb A. mehrere Menschen tötete bei seinem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt, gilt als sicher. Doch viele weitere Fragen sind offen.
Bundeskriminalamt und Bundesinnenministerium wollen bis zur Sondersitzung des Innenausschusses am kommenden Montag eine Fallchronologie zum Täter des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt vorlegen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin nach einer Unterrichtung von Innenpolitikern des Bundestags durch Vertreter von Sicherheitsbehörden aus Teilnehmerkreisen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und der Chef des Bundeskriminalamts, Holger Münch, haben den Parlamentariern demnach eine Übersicht zu dem Fall zugesagt. Es soll darum gehen, welche Behörden zu welchem Zeitpunkt welche Hinweise zum Täter Taleb A. hatten und wie diesen nachgegangen wurde. Behörden in mindestens sechs Bundesländern sollen mit ihm zu tun gehabt haben. Die Informationen sollen nun zu einem Gesamtbild zusammengetragen werden.
Im Verlauf der rund anderthalbstündigen Sitzung trug Münch aktuelle Erkenntnisse vor. Auch der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, der Vizepräsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Sinan Selen, Bundespolizeipräsident Dieter Romann sowie der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Hans-Eckhard Sommer, äußerten sich.
Taleb A. war am Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg gerast und hatte fünf Menschen getötet und mehr als 200 verletzt. Der Arzt aus Bernburg südlich von Magdeburg stammt aus Saudi-Arabien, lebt seit 2006 in Deutschland und erhielt 2016 Asyl als politisch Verfolgter. Er war in den vergangenen Jahren an verschiedenen Stellen aufgefallen. Er sitzt in Untersuchungshaft.