Einige deutsche Ex-Europameister sind in den EM-Finals in Rom dabei, Speerwerferin Hussong und Dreispringer Heß überzeugen. Im Dreisprung gibt es eine Flugshow, im Hochsprung jubelt Italien.
Ex-Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong hat sich bei der Leichtathletik-EM in Rom mit einem starken vierten Platz zurückgemeldet. Die 30-Jährige warf gleich im ersten Versuch mit 61,92 Metern Saisonbestleistung. Die Titelträgerin von Berlin 2018 konnte nach gesundheitlichen Problemen in der Vergangenheit lange nicht mehr an einstige Glanzzeiten anknüpfen.
Den Sieg sicherte sich die Österreicherin Victoria Hudson mit 64,62 Metern vor der Serbin Adriana Vilagos, die nur 20 Zentimeter weniger warf. Die Norwegerin Marie-Therese Obst holte Bronze mit 63,50 Metern.
Dreispringer Max Heß landete acht Jahre nach dem Gewinn des EM-Titels mit 17,04 Metern auf Platz fünf. Gold holte sich der Spanier Jordan Alejandro Díaz Fortun mit herausragenden 18,18 Metern – in Europa sprang nur der Brite Jonathan Edwards vor fast 29 Jahren mit 18,29 Metern jemals weiter.
Titelverteidiger Pedro Pichardo aus Portugal genügten in einer Weltklasse-Konkurrenz 18,04 Meter nur zu Silber. Bronze gewann im letzten Versuch der Franzose Thomas Gogois mit 17,38 Metern, danach übertrat Heß knapp und verpasste eine Verbesserung.
Norweger Warholm sammelt weiter Titel
Über 400 Meter Hürden kam der Berliner Emil Agyekum in 48,42 Sekunden auf den guten sechsten Platz, war selbst aber damit gar nicht hundertprozentig zufrieden. Weltrekordler Karsten Warholm aus Norwegen fügte seiner Titelsammlung in 46,98 Sekunden den dritten EM-Triumph hinzu. Der 28-Jährige ist auch Olympiasieger und dreimaliger Weltmeister. Die Niederländerin Femke Bol gewann in 52,49 Sekunden bei den Frauen noch überlegener.
Im Hochsprung stieg Mateusz Przybylko sechs Jahre nach EM-Gold nach übersprungenen 2,17 Metern mit Schmerzen am rechten Fuß aus. Der Leverkusener hatte sich den Fuß beim Anlauf verdreht. Tobias Potye, der EM-Zweite von München 2022, fehlte verletzt. Der umjubelte Lokalmatador Gianmarco Tamberi gewann mit 2,37 Metern.
Zu den rund 20.000 Zuschauern im diesmal besser besetzten Olympiastadion zählte auch Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella. Olympiasieger Tamberi lief vor dem Wettkampf zur Ehrentribüne und verbeugte sich strahlend, dann lieferte er ab.