Während der Norden Europas im Regen versinkt, ächzt der Süden des Kontinents unter Rekordtemperaturen. Ein weiteres Land ruft derweil die zweithöchste Alarmstufe aus.
Warme Luftmassen über Nordafrika und dem zentralen Mittelmeer machen sich auf in Richtung Osten – und sorgen von Dienstag bis Freitag in Griechenland und der Türkei für Temperaturen von örtlich bis zu 45 Grad. Mit den höchsten Werten werde am Mittwoch und Donnerstag gerechnet, bevor die Hitze zum Wochenende abflaue, teilte der griechische Wetterdienst mit.
Schon von Dienstag an werden in Teilen des Landes die Schulen entweder um 11.30 Uhr schließen oder gleich ganz geschlossen bleiben – das entscheiden die jeweiligen Gemeinden. Das Arbeitsministerium forderte die Menschen sowohl im staatlichen als auch im privaten Sektor dazu auf, im Home-Office zu arbeiten, sofern dies möglich ist.Warum erwärmt sich Europa schneller als der Rest der Erde? 08:16
Der türkische Wetterdienst warnte ebenfalls vor der Hitzewelle, die mit Temperaturen bis zu 45 Grad vor allem den Westen des Landes treffen wird. Die Bürger sollten sich zwischen 11.00 und 16.00 Uhr nicht im Freien aufhalten, das gelte insbesondere für Alte, Kinder und chronisch Kranke, hieß es.
Viel Trinken und Hitze meiden
Für die vielen Touristen in Athen hat das griechische Rote Kreuz Stände mit Personal am zentralen Syntagma-Platz und an der Akropolis eingerichtet – dort verteilen die Mitarbeiter auch gratis Wasser.
Denn das sind die wichtigsten Tipps: die heißen Mittagsstunden im Freien meiden, viel Wasser trinken, auf Alkohol verzichten, nicht zu schwer essen und keinen Sport im Freien treiben. Für Obdachlose, Bedürftige und Menschen, die zu Hause keine Klimaanlage haben, öffnen viele Städte und Gemeinden in Griechenland öffentliche, klimatisierte Gebäude, in denen man Schutz suchen kann.
Extremes Wetter auch in Peking und Umgebung
Auch für Peking und weitere Gebiete im Norden Chinas wurde am Dienstag ein Hitze-Alarm ausgerufen. Die Temperaturen könnten örtlich 37 Grad übersteigen, teilte die Wetterbehörde in Peking mit. In der chinesischen Hauptstadt gilt demnach bis Donnerstag die zweithöchste Alarmstufe orange.
Die hohen Temperaturen im Norden und Osten der Volksrepublik sollen den Behörden zufolge noch bis Freitag anhalten. Besonders betroffen sind demnach die in der Nähe von Peking gelegene Hafenstadt Tianjin und die Provinzen Hebei im Norden und Shandong im Osten.Wie grün wird China? 14.40
In Shandong könnten nach Angaben der Wetterbehörde örtlich sogar 42 Grad erreicht werden, so dass Alarmstufe rot galt. Im Süden Chinas wurde hingegen mit heftigen Regenfällen gerechnet, insbesondere in den Bergregionen der Provinz Guizhou und in der an Myanmar und Laos grenzenden Provinz Yunnan.
Hohe Temperaturen kurz vor Sommerbeginn sind in China nichts Ungewöhnliches, insbesondere im trockenen Westen und Süden des Landes. Die Volksrepublik hat aber seit Monaten mit extremen Wetterbedingungen und örtlich ungewöhnlich großer Hitze zu kämpfen.
Experten zufolge führt der Klimawandel zu einer Zunahme und Intensivierung solcher Extremwetterereignisse. China trägt als mittlerweile größter Treibhausgasemittent zur Verschärfung der Erderwärmung bei.