Anschlag in Magdeburg: Nach Weihnachtsmarkt-Anschlag Samstagabend Gedenken im Dom

Ein 50 Jahre alter aus Saudi Arabien stammender Arzt soll mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren sein. Am Samstag soll der Dom Raum zum Trauern bieten.

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg soll es am Samstagabend um 19.00 Uhr im Dom der Stadt eine Gedenkstunde geben. Man wolle Betroffenen, Angehörigen und allen anderen Bürgern eine Möglichkeit zum Trauern geben, sagte die Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris am Abend unter Tränen vor Journalisten. „Wir werden eine lange Zeit zum Trauern brauchen“, sagte sie sichtlich fassungslos. „Wir werden das alles umfassend aufarbeiten.“

Nach Worten von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff wurden bei dem Anschlag ein Erwachsener und ein Kleinkind getötet und 64 weitere Menschen verletzt. Unter den Verletzten seien leichtverletzte genauso wie schwerverletzte Opfer, sagte er. Die Fahnen im Land würden wegen des Anschlags auf halbmast gesetzt. 

Ein 50 Jahre alter Arzt aus Bernburg wurde als Tatverdächtiger festgenommen. Er ist nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden bisher nicht als Islamist bekannt, sagte der Ministerpräsident. Der Mann stamme aus Saudi-Arabien, sei 2006 erstmals nach Deutschland gekommen und habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Der Täter raste laut Haseloff mit einem Leihwagen durch die Menschen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.

Die Magdeburger Polizei teilte am Abend mit, nach bisherigen Erkenntnissen könne das Geschehen noch nicht abschließend klassifiziert werden. Die Hintergründe der Tat seien Bestandteil der laufenden Ermittlungen.