Weihnachtsgeschäft: Städte und Schausteller zufrieden mit Weihnachtsmarktsaison

Gutes Wetter und hohe Besucherzahlen: Organisatoren und Standbetreiber auf hessischen Weihnachtsmärkten ziehen eine positive Bilanz. Trotz gestiegener Kosten.

Glänzende Lichter, Weihnachtsbäume und zahlreiche Glühweintassen bestimmen das Bild vieler Weihnachtsmärkte. Einige Städte und Schausteller zeigen sich nun zufrieden mit der diesjährigen Saison der hessischen Weihnachtsmärkte. Sowohl das Wetter als auch die Umsätze hätten gestimmt. 

So freut sich die Stadt Frankfurt über gesteigerte Besucherzahlen in diesem Jahr: Rund 2,3 Millionen Menschen, ein „reibungsloses letztes Wochenende vorausgesetzt“, seien auf den Weihnachtsmarkt gekommen. Die längere Adventszeit im Vergleich zum Vorjahr und das vergleichsweise gute Wetter ab der zweiten Veranstaltungswoche hätten dazu beigetragen. 

Auch nach der Reklamation der Weihnachtsmarkttassen sei es zu keinen ernsthaften Engpässen gekommen, da binnen einer Woche Ersatz besorgt worden sei. Rund 50.000 neu hergestellte Tassen waren kurz vor der Eröffnung des Weihnachtsmarktes zurückgerufen worden, da sie sich als nicht hitzebeständig erwiesen.

Gutes Wetter hilft Standbetreibern

„Ich würde jedes Jahr so nehmen wie dieses“, zieht Standbetreiber Markus Eiserloh eine durchweg positive Bilanz. Seit 24 Jahren führt er mit seiner Frau Monika die „Süße Mandelbar“ auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt. „Es war nicht so kalt, das war gut“, sagt Eiserloh. Das Wetter spiele aber ohnehin eher eine Rolle für die in Frankfurt wohnhaften Besucher. Touristen, die etwa eine Flusskreuzfahrt machten, würde schlechtes Wetter nicht vom Weihnachtsmarktbesuch abhalten.

Personal sei zwar immer schwierig zu finden – aber Eiserloh hat Glück: Einige seiner Mitarbeiter seien schon das dritte Jahr in Folge extra aus Griechenland angereist. Sie kämen aus der Hotellerie- und Gastrobranche und hätten ab Oktober Zeit, da die Hauptsaison dort dann vorbei sei. Kennengelernt habe man sich im Urlaub auf Kreta.

Höhere Kosten bei leicht gestiegenen Umsätzen

Einen negativen Punkt gibt es dann aber doch: Die Waren seien im Einkauf deutlich teurer geworden. Der Preis für weiße Schokolade habe sich mehr als verdoppelt. 

Der hessische Schaustellerverband kann das unterstreichen. Der Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gestiegen. Die Umsatzzuwächse seien von Sortiment zu Sortiment unterschiedlich, „unter dem Strich kommen wir grob auf ein Plus von zwei bis drei Prozent“, sagte Roger Simak vom Landesverband für Markthandel und Schausteller (LMS). Allerdings hätten sich zeitgleich die Kosten für Personal, Energie, Rohstoffe, Wareneinkauf und Verwaltungsaufwand je nach Angebotssparte um fünf bis 15 Prozent erhöht. 

Weihnachtsmärkte in ganz Hessen beliebt

Und nicht nur der Frankfurter Weihnachtsmarkt ist ein Besuchermagnet. Ebenfalls rund 2,3 Millionen Besucher waren dieses Jahr beim Kasseler Märchenweihnachtsmarkt. Im Mittelpunkt stand das Märchen „Sterntaler“ der Brüder Grimm. Ein Hochseilartist habe als fliegender Weihnachtsmann die Besucher begeistert. 

Der Fuldaer zog nach Angaben der Stadt in diesem Jahr 760.000 Besucherinnen und Besucher an. Die hohe Besucherfrequenz spiegele sich direkt in der Wirtschaftskraft des Marktes von rund 19 Millionen Euro wider, hieß es. In Darmstadt seien das Angebot und die Stände gut angenommen worden, hieß es von der Stadt. Insbesondere vegetarische, vegane und glutenfreie Speisen und Getränke hätten viel Zuspruch erfahren. „Zahlreiche Besucherinnen und Besucher sorgten für zufriedene Gesichter bei den Schaustellern“, sagte ein Sprecher. 

Dubai-Trend setzt sich nicht immer durch

Patrick Hausmann vom „Altstadt-Grill“ auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt sei besonders die gute Stimmung unter den Besuchern aufgefallen. „Auch wenn es am Wochenende mal einen Moment länger gedauert hat, waren alle nett und rücksichtsvoll“, sagt Hausmann. Unter der Woche sei Weihnachtsmarkt auch ein „After-Work“-Treffpunkt für viele Firmen gewesen, die ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice wieder zusammenbringen wollen.

An seinem Stand mit rund 20 Mitarbeitern verkauft er Bratwurst, Nierenspieße, Reibekuchen und Glühwein. Angesichts des Dubai-Trends von Lebensmitteln mit Pistazie habe er auch über eine Dubai-Bratwurst in diesem Jahr nachgedacht – sich dann aber dagegen entschieden. Süße, weihnachtliche Kreationen hat er ohnehin schon länger im Angebot – etwa eine Currywurst mit Spekulatius oder eine Bratwurst gefüllt mit Pflaumen und Nüssen.