Modeketten, Schuhhändler, Markenhersteller: Zahlreiche bekannte deutsche Unternehmen sind kürzlich in die Insolvenz gerutscht. Viele blicken auf eine jahrzehntelange Geschichte zurück – und stehen nun vor einer ungewissen Zukunft.
Das Jahr 2024 hat kaum begonnen, schon gibt es die ersten prominenten Pleiten. Neben dem Kaufhauskonzern Galeria und der KaDeWe-Gruppe hat auch die Modeketten Wormland und Esprit, der Kosmetikhändler The Body Shop sowie die Buchkette Weltbild Insolvenz angemeldet. Schon 2023 war die Zahl der Firmenpleiten deutlich gestiegen: Das Statistische Bundesamt verzeichnete einen klaren Anstieg bei den Insolvenzen gegenüber dem Vorjahr. Gründe sind einerseits akute wirtschaftliche Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Inflation, Energiepreisen und hohen Kosten. Dazu kommt, dass staatliche Unterstützungsmaßnahmen der Corona-Jahre ausgelaufen sind, die manche Betriebe am Leben erhalten haben. Auch die Insolvenzantragspflicht war in der Corona-Krise teils ausgesetzt.
Stark betroffen sind etwa die Modehändler, die neben akuten Krisen auch noch mit dem allgemeinen Trend zum Online-Shopping kämpfen. Selbst Big Player wie H&M dünnen seit einigen Jahren ihr Filialnetz aus, andere müssen sich in der Insolvenz neu aufstellen oder ganz aufgeben. Bereits 2022 haben 102 Händler und Hersteller von Textilien ein Insolvenzverfahren beantragt, berichtet das Branchenmagazin „Textilwirtschaft“. 2023 folgten unter anderem Branchenriesen wie Peek & Cloppenburg oder Schuhhändler Reno. Von der Tragödie um Galeria mal ganz abgesehen. Welche bekannten Firmen in letzter Zeit in Schutzschirmverfahren flüchten oder Insolvenz anmelden mussten, zeigt unsere Fotostrecke.