Die lange bei Wiesbaden unterbrochene A66 soll 2025 wieder auf vier Spuren mit normaler Breite durchgängig befahrbar sein. Nun gibt es eine provisorische Lösung – und einen wichtigen Baufortschritt.
Auf dem Weg zur Verkehrsfreigabe der kompletten Salzbachtalbrücke der Autobahn 66 bei Wiesbaden im Sommer 2025 hat es einen weithin sichtbaren Baufortschritt gegeben. Der gewaltige Stahlhohlkasten des zweiten, nördlichen Teils der Querung über dem Bachtal wurde am Montag und Dienstag letztmals ganz langsam weiter vorgeschoben, wie die Autobahn GmbH des Bundes am Dienstag mitteilte.
Es ging um eine Strecke von rund 70 Metern vom letzten Brückenpfeiler bis zum letzten Widerlager auf der westlichen Talseite. Damit ist die neue Salzbachtalbrücke zumindest in Grundzügen fertig. Nun sollen beispielsweise noch Betonfahrbahnplatte, Brückenränder, Asphaltbelag und Geländer folgen. Der etwa 320 Meter lange Stahlhohlkasten wiegt nach den Angaben rund 3500 Tonnen und ist im sogenannten Taktschiebeverfahren schon mehrmals vom östlichen Widerlager in Richtung Westen bewegt worden.
Laut der Autobahn GmbH liegen die Bauarbeiten weiterhin im Zeitplan. Die Kosten des insgesamt vierspurigen Gesamtprojektes mit zwei Teilbrücken über das Wiesbadener Salzbachtal beliefen sich auf 225 Millionen Euro. Der südliche Teil der neuen Querung der A66 war bereits im Dezember 2023 eröffnet worden. Seitdem rollt der Verkehr hier in beiden Richtungen über je zwei verengte provisorische Fahrstreifen.
„Wir wollen sichere Brücken überall im Land“
Bundesverkehrsstaatssekretär Oliver Luksic (FDP) teilte am Dienstag anlässlich des neuen Zwischenschritts mit: „Der Erhalt und die Modernisierung unserer Straßeninfrastruktur haben absolute Priorität. Wir wollen moderne, sichere Brücken überall im Land – und zwar so schnell wie möglich.“ Der Ersatzneubau der doppelten Salzbachtalbrücke nütze „den Bürgern und der Wirtschaft im Rhein-Main-Gebiet und weit darüber hinaus“.
Die alte, rund 300 Meter lange Salzbachtalbrücke war im November 2021 gesprengt worden. Zuvor hatte das marode Bauwerk aus den Sechzigerjahren zur Sicherheit gesperrt werden müssen, nachdem Betonbrocken heruntergefallen waren. Die A66 zwischen dem Rheingau und Frankfurt mit täglich rund 80.000 Fahrzeugen war damit unterbrochen. Das führte weithin zu großen Verkehrsbehinderungen – mit Auswirkungen auch ins benachbarte Rheinland-Pfalz.