Streit um Naturschutz: Umweltminister ist weiter offen für zweiten Nationalpark

Für die Suche nach einem zweiten Nationalpark-Standort für NRW steht alles wieder auf null. War es das jetzt oder nimmt die Landesregierung noch einmal Anlauf?

Landesumweltminister Oliver Krischer gibt die Hoffnung auf einen zweiten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen nicht auf – trotz mehrheitlicher Ablehnung in allen vorgeschlagenen Gebieten. Wenn eine Region in Zukunft einen Nationalpark einrichten wolle, werde sie „bei dieser Landesregierung immer eine offene Tür finden“, sagte der Grünen-Politiker in einer Aktuellen Stunde des Düsseldorfer Landtags. Das Thema sei nicht beendet.

Er bedaure zutiefst, dass sich in allen vorgeschlagenen Gebieten immer eine Mehrheit gegen einen Nationalpark entschieden habe, sagte Krischer. „Ich halte diese Entscheidung auch für falsch, aber selbstverständlich respektiere ich sie, weil es das originäre Recht der Menschen ist, über ihre Region zu entscheiden.“ Das bedeute aber nicht, dass weitere Nationalparks in NRW auch künftig ausgeschlossen seien.

FDP, AfD und auch der Koalitionspartner von der CDU führten in der Debatte mehrere Argumente an, warum ein zweiter Nationalpark im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen nicht sinnvoll sei. Die SPD warf der CDU vor, sie habe das im schwarz-grünen Koalitionsvertrag verankerte Projekt von Anfang an vor Ort hintertrieben. 

Am vergangenen Sonntag hatte der Kreis Kleve mitgeteilt, dass knapp 53 Prozent der Teilnehmer eines Bürgerentscheids sich gegen einen zweiten Nationalpark im Reichswald am Niederrhein ausgesprochen haben. Zuvor hatten bereits fünf weitere Regionen, die die Landesregierung als geeignet eingestuft hatte, abgelehnt. Bislang gibt es in NRW nur einen Nationalpark in der Eifel.