Auch neue Maschen dabei: Trickbetrüger erbeuten über acht Millionen Euro

„Hallo Oma, ich bin es. Ich brauche dringend Geld.“ Trickbetrug erwischt oft ältere Menschen. Aber nicht nur sie werden zu Opfern.

Schockanrufe, Love Scamming, falsche Polizisten: Trickbetrüger haben in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 8,4 Millionen Euro erbeutet. Das teilte das Landeskriminalamt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Bis zum 30. November wurden demnach mehr als 2.000 Trickstraftaten angezeigt. Auch der „Nordkurier“ berichtete darüber. 

Meist werden ältere Menschen Opfer von Trickbetrügern. Dem LKA zufolge waren in fast 1.800 der angezeigten Fälle die Opfer über 60 Jahre alt. Die Schadenssumme betrage über 7,1 Millionen Euro. Bei knapp 300 angezeigten Taten waren die Geschädigten jünger als 60 Jahre – die Schadenssumme hier: über 1,3 Millionen Euro.

Immer neue Maschen

Die Betrüger lassen sich immer neue Maschen einfallen. Eine Frau aus Heringsdorf verlor laut Polizei rund 65.000 Euro, indem sie über einen Zeitraum von sechs Monaten Geld an verschiedene Konten im In- und Ausland überwies. Der Betrüger hatte die 60-Jährige über ein soziales Netzwerk kontaktiert und um Hilfe bei einer Paketabwicklung gebeten. Er leitete sie laut Polizei an eine angebliche Paketfirma weiter, die dann mehrmals Geld von der Betrogenen forderte. Im Februar ging die Dame schließlich zur Polizei. 

Einer 75-Jährigen im Landkreis Vorpommern-Rügen erzählten Betrüger am Telefon, dass sie etwas gewonnen habe und dafür allerdings Depotkosten und Gebühren bezahlen müsse. In insgesamt acht Überweisungen transferierte die Dame über mehrere Wochen immer wieder neues Geld, ohne je einen Gewinn erhalten zu haben – insgesamt verlor sie auf diese Weise mehr als 17.000 Euro, wie die Polizei im Mai mitteilte. Schließlich fielen einem Bankmitarbeiter die Überweisungen auf.

Hilfreiches Misstrauen

Die Beamten raten zu Misstrauen, wenn etwa angeblich der Enkel anruft und dringend um Geld bittet. Nie sollte man den Namen des Enkels oder anderer Familienangehöriger nennen, so die Experten. „Raten Sie nicht, wer am Telefon ist. Fragen Sie nach dem Namen“, empfiehlt die Polizei. „Kontaktieren Sie Ihre Angehörigen über die altbekannte Nummer, um die Identität zu prüfen.“ Und vor allem: „Übergeben oder überweisen Sie niemals Geld oder Wertsachen an fremde Personen.“

Außerdem empfiehlt die Polizei, den Eintrag im Telefonbuch zu löschen. Um an potenzielle Opfer zu kommen, nutzten Trickbetrüger oft diese Einträge.