Unter Chinas neuen Anwärtern für Missionen im All sind erstmals auch Kandidaten aus den Sonderverwaltungsgebieten Hongkong und Macau. Zum ersten Mal habe ein Bürger aus Hongkong die „Chance, ein Astronaut zu werden, um selbst ins All zu fliegen, sich an der Forschung zu beteiligen und einen Beitrag zum Raumfahrtprogramm des Landes zu leisten“, erklärte Hongkongs Regierungschef John Lee am Dienstag. Dies sei eine „ruhmreiche Seite in Hongkongs Geschichte“.
Hongkongs Technik- und Innovationsminister Sun Dong erklärte, der Anwärter aus Hongkong sei aus 120 Bewerbern ausgewählt worden. Das mehrstufige Auswahlverfahren hatte demnach bereits 2022 begonnen.
Die Regierung aus Macau bezeichnete die Entsendung eines eigenen Kandidaten als „Ehre“. Dass jemand aus Macau die Chance auf eine Ausbildung zum Taikonauten bekomme, sei „eine starke inspirierende Botschaft an die jungen Menschen in Macau“.
Die chinesische Behörde für bemannte Raumfahrt erklärte, die Entscheidung, auch Hongkong und Macau bei der Auswahl der künftigen Raumfahrer zu berücksichtigen, habe „starke Unterstützung und begeisterte Beteiligung der örtlichen Gemeinden“ ausgelöst.
China hat im vergangenen Jahrzehnt unter Staatschef Xi Jinping Milliardensummen in die Raumfahrt investiert, um zu den traditionellen Raumfahrtnationen USA und Russland aufzuschließen. Die Volksrepublik baute eine eigene Raumstation auf, die seit 2022 ständig mit Taikonauten besetzt ist.
Außerdem gelangen China Missionen zum Mond und zum Mars. 2019 landete eine chinesische Sonde auf der erdabgewandten Seite des Mondes, 2021 landete ein Mars-Roboter der Volksrepublik auf dem Roten Planeten. Vergangene Woche trat eine chinesische Sonde mit Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes ihren Rückweg zur Erde an. Bis 2030 will China Taikonauten zum Mond bringen und in der Folge dort eine Raumstation aufbauen.