Er steht im Verdacht, den Chef einer Krankenversicherung getötet zu haben. Im Internet wird Luigi Mangione dafür auch gefeiert. Jetzt wird er in mehreren Punkten angeklagt.
Der nach den tödlichen Schüssen auf einen Versicherungsmanager in New York festgenommene Verdächtige Luigi Mangione ist wegen Mordes und einer „terroristischen Tat“ angeklagt worden. Das berichteten mehrere US-Medien am Dienstag übereinstimmend. Eine Grand Jury, die in den USA über die formelle Eröffnung von Verfahren entscheidet, ließ die Anklage gegen den mutmaßlichen Täter offiziell zu.
Mangione wurde in 11 Fällen angeklagt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der 26-Jährige werde in einem Fall des Mordes und in zwei Fällen des Totschlags in einem besonders schweren Fall beschuldigt, sagte der Staatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg. Die Anklage wegen Totschlags schließe auch den Vorwurf ein, einen „terroristischen Akt“ begangen zu haben, so Bragg.
In der Anklageschrift wird Mangione beschuldigt, Thompson mit der Absicht ermordet zu haben, „die Politik einer Regierungseinheit durch Einschüchterung oder Nötigung zu beeinflussen“. STERN PAID 52_24 Luigi Mangione 20:28
Terrorvorwurf gegen Luigi Mangione ist neu
„Diese Art vorsätzlicher, gezielter Waffengewalt kann und wird nicht toleriert werden“, sagte Bragg laut Reuters in einer Erklärung. Nach Angaben von Braggs Büro droht Mangione im Falle einer Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung.
Mangione, der auch als „Manhatten-Mörder“ bekannt ist, wurde bereits wegen des Mordes an Brian Thompson am 4. Dezember angeklagt, die Anklage wegen Terrorismus ist jedoch neu, berichtet die Nachrichtenagentur AP.
Der 50-jährige Thompson wurde auf dem Weg zu einem Hotel in Manhattan erschossen, in dem United Healthcare – der größte Krankenversicherer der USA – eine Investorenkonferenz abhielt.Diddy Mangione Anwälte 19:28
Mord an Versicherungschef spaltet USA
Nach tagelanger intensiver Suche fanden die Ermittler den 26-jährigen Mangione in einem McDonald’s-Restaurant im US-Bundesstaat Pennsylvania, wo er festgenommen wurde. Polizeibeamte aus New York sagten laut AP, Mangione habe die Waffe, mit der Thompson getötet wurde, einen Reisepass und mehrere gefälschte Ausweise bei sich gehabt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass Mangione, ein Ivy-League-Informatikabsolvent aus einer prominenten Familie in Maryland, aus Wut über das US-Gesundheitssystem gehandelt hat. Eine weitere These der Ermittler ist, dass eine „lebensverändernde“ Rückenverletzung zu der Tat geführt haben könnte. Mangione war jedoch nie bei United Healthcare versichert.
Der Mord an Thompson hatte in den USA Erschütterung ausgelöst, aber auch zu einer Reihe von hasserfüllten Kommentaren im Internet über die US-Krankenversicherer geführt. Den Konzernen wurde vorgeworfen, sich auf Kosten der Patienten zu bereichern.
Quellen: Nachrichtenagenturen AFP, AP, DPA und Reuters, Anklageschrift, CNN, CBS, NBC