Es ist ein Satz, der in die Geschichte dieses Wahlkampfs eingehen wird: „Fritze Merz erzählt gern Tünkram.“ Jetzt übersetzt Olaf Scholz ihn ins Hochdeutsche.
Kanzler Olaf Scholz hat seinen Vorwurf gegen seinen Herausforderer Friedrich Merz bekräftigt, dass dieser „Tünkram“ über ihn verbreite. Und er hat konkretisiert, was er damit meint. Auf die Frage eines Journalisten, wie er das plattdeutsche Wort Tünkram ins Hochdeutsche übersetzen würde, sagte er bei der Vorstellung des SPD-Wahlprogramms: „Das ist einfach, wenn man dumm …“. Scholz machte eine kurze Pause, vollendete den Satz dann so: „Wenn man frei erfundenes Zeug zusammenredet.“
Er habe diese Formulierung gewählt, weil er „ganz salopp“ auf Äußerungen von Merz zu seinen Auftritten in Brüssel reagierten wollte. Kritik daran wies Scholz zurück. „Ich finde immer ganz überraschend, dass Leute eigenwillige Dinge sagen, die nicht ganz stimmen, und dann verwundert sind, dass man etwas salopp darauf hinweist.“
Merz hatte Scholz am Montag im Bundestag dafür kritisiert, dass der Kanzler auf EU-Gipfeln öfter schweigend dabeisitze, ohne sich politisch einzuschalten. Es sei „zum Fremdschämen“, wie der Kanzler sich in der EU bewege, sagte der CDU/CSU-Fraktionschef. Scholz hatte darauf am Montagabend im ZDF mit dem Satz reagiert: „Fritze Merz erzählt gern Tünkram.“
Auf der Pressekonferenz im Willy-Brandt-Haus sagte Scholz, er spreche in Brüssel ununterbrochen mit Leuten, und „da darf man nicht einfach behaupten, das sei anders, und erzählt es dreimal“, sagte Scholz. „Da kann man dann nur Tünkram zu sagen.“ Scholz empfahl Merz: „Vielleicht unterbleibt es ja auch, mit unwahren Behauptungen weiter durch den Wahlkampf zu ziehen. Mein Vorschlag.“
Auf die Frage, warum er Merz „Fritze“ genannt habe, sagte Scholz dann noch: „Das passte zum Tünkram.“