Quadrocopter: Drohne für Kinder: Sechs altersgerechte Modelle – und ein Praxistest

Drohnen erfreuen sich nicht nur unter Erwachsenen großer Beliebtheit – immer häufiger steuern auch Kinder die wendigen Quadrocopter. Die folgenden Modelle eignen sich besonders für kleine Hobbypiloten. Dazu: Die Bumper Phoenix von Silverlit im Test.

Bei einem sogenannten Quadrocopter handelt es sich um eine unbemannte Drohne, die mithilfe von vier nebeneinander angeordneten Propellern (die senkrecht nach unten wirken) auf- und abwärts, vor- und rückwärts durch die Lüfte fliegen kann. Es gibt mittlerweile eine große Auswahl unterschiedlicher Modelle, mit und ohne integrierter Kamera – doch nicht jedes ist für Kinder geeignet. Ganz im Gegenteil: Laut einer EU-Durchführungsverordnung gilt für Drohnen, die über 250 Gramm wiegen, ein Mindestalter von 16 Jahren. Zudem unterliegen diese einer Kennzeichnungspflicht und müssen bei der zuständigen Behörde registriert werden. Fünf Modelle, die als „Spielzeug“ gekennzeichnet wurden und somit auch ohne Registrierung für Kinder zugelassen sind, werden in diesem Artikel vorgestellt.

Zusätzlich hat der stern den Bumper Phoenix von Silverlit einem Flugtest unterzogen. Wie sich der Mini-Helikopter für Kinder ab 8 Jahren dabei geschlagen hat, erfahren Sie etwas weiter unten.

Drohnen für Kinder und Einsteiger

API Potensic Mini Drohne

Diese 191 Gramm leichte Drohne für Kinder verfügt über drei verschiedene Geschwindigkeitsstufen und einen Höhenhaltemodus – sprich, der Quadrocopter kann beim Fliegen eine bestimmte Höhe halten. Laut Hersteller eignet sich das Modell für Amateure als auch fortgeschrittene Piloten. Start und Landung sind per Knopfdruck möglich, zudem besitzt die Mini-Drohne einen Notfallknopf, sodass sie im Ernstfall kurzerhand gelandet werden kann. Die Flugzeit beträgt im Schnitt zwölf Minuten, danach muss das Modell wieder aufgeladen werden. 
Die Drohne bekommen Sie hier.

API Motorrad

Im Gegensatz zu den anderen Drohnen kann dieses Modell im coolen Motorrad-Design nicht nur in der Luft fliegen, sondern auch über den Boden sliden. Es besitzt zwei unterschiedliche Spiel-Modi und hebt entweder vertikal ab oder fährt direkt vorwärts, rückwärts oder seitwärts los. Der Pilot selbst entscheiden, welche Kunststücke die Mini-Drohne durchführen soll – wie zum Beispiel Flips und Rolls. Das Gewicht liegt bei 600 Gramm, allerdings wurde das Modell vom Hersteller als Drohne für Kinder gekennzeichnet. Die Drohne bekommen Sie hier.

API Holy Stone

Deutlich teurer kommt diese Drohne daher und das nicht ohne Grund: Der Quadrocopter wurde mit einer Kamera ausgestattet, die um 75 Grad schwenkbar ist und einen 120-Grad-Blickwinkel besitzt. Dadurch sollen von der Luft aus tolle Landschaftsaufnahmen möglich sein. Voll aufgeladen hält der Akku eine Flugzeit von maximal 18 Minuten am Stück aus, zudem besitzt dieses Modelle einen „Follow me“-Modus, der GPS-gesteuert wird. Die Drohne für den Indoor- und Outdoor-Bereich wiegt 222 Gramm und eignet sich (laut Hersteller) für Kinder ab 14 Jahren. Die Drohne bekommen Sie hier.

API Handbetriebene Drohne

Bei dieser Drohne wird Sicherheit besonders großgeschrieben: Die vier Propeller sind mit einer robusten Schutzhülle ausgestattet, sodass sich Ihr Kind nicht daran verletzen kann. Nachdem der Quadrocopter eingeschaltet wurde, kann er entweder von Hand gesteuert werden (indem Sie sich der Drohne mit Ihren Händen nähern, fliegt diese in die entgegengesetzte Richtung) oder mithilfe der Fernbedienung. Um sie auszuschalten, wird das Modell einfach auf den Kopf gedreht. Die Flugzeit beträgt maximal 30 Minuten. Die Drohne bekommen Sie hier.

API GEYUEYA

Diese Mini-Drohne aus robustem ABS-Material wiegt 200 Gramm und ist somit für Kinder unter 16 Jahren zugelassen. Sie wird mit Batterien betrieben und kann sowohl mit der Hand als auch via Fernbedienung gesteuert werden. Durch die integrierte Infrarotsensortechnologie soll der Quadrocopter – laut Hersteller – schneller reagieren, wenn sich ihm Hindernisse in den Weg stellen. Zu den weiteren Features der Drohne zählen ein Headless-Modus, 360-Grad-Flips und drei Geschwindigkeitsmodi. Die maximale Reichweite liegt bei 50 Metern Entfernung. Die Drohne bekommen Sie hier.

Statt wie üblich vier hat die Bumper Phoenix Drohne für Kinder nur zwei Rotoren. Sie wiegt nur 61 Gramm und darf drinnen wie draußen geflogen werden.
© stern.de / Jan Sägert

Bumper Phoenix by Silverlit im Test

Mit erstaunlichen 61 Gramm ist die Bumper Phoenix von Silverlit das mit Abstand leichteste Flugobjekt in diesem Vergleich von Drohnen für Kinder. Im Gegensatz zu den bereits vorgestellten Quadrocoptern kommt die Bumper Phoenix mit zwei Rotoren aus. Um sie stabiler zu machen und zu verhindern, dass die Drohne unkontrolliert rotiert, wurden am Heck zwei kleine Propeller verbaut. Womit wir schon beim Design wären. Das lehnt sich an das eines Helikopters an. Die beiden seitlichen Rotoren ersetzen dabei den Hauptrotor eines „echten“ Helikopters. Der Korpus ist einem windschnittigen Heli nachempfunden und wurde mit Landekufen ausgerüstet. Insgesamt ist die Bumper Phoenix etwa 25 Zentimeter lang und 34 Zentimeter breit.

Bumper Phoenix Test

Geliefert wird die Bumper Phoenix mit einer Fernbedienung (Wichtig: AAA-Batterien nicht inklusive), zwei Ersatzpropellern für den Heckantrieb sowie einem USB-Ladekabel, das die Drohne bei Bedarf mit Energie versorgt. Der französische Hersteller empfiehlt die Bumper Phoenix für Kinder ab 8 Jahren. Sie kann im Innen- und Außenbereich geflogen werden. Schaumstoffringe schützen die empfindlichen Rotoren vor Aufprallschäden. In unserem Test erwies sich das vor allem drinnen als hilfreich. Hier musste die Drohne zunächst für ihren Jungfernflug kalibriert werden. Das funktionierte mithilfe der Anleitung und den beiden Trimmungs-Tasten ordentlich. Für Kinder im Grundschulalter ist das aus unserer Sicht allerdings etwas zu knifflig. Auch zum Fliegen benötigen kleine und große Piloten viel Feingefühl in den Fingern. Der „Gasknüppel“ ist deutlich sensibler, als sein Name vermuten lässt. Mit etwas Übung schwebte die Bumper Phoenix aber schon nach wenigen Minuten recht stabil in der Luft und der siebenjährige Pilot beobachtete den Flug stolz aus sicherer Entfernung. Dennoch halten wir den Hinweis „Advanced Level“ (Fortgeschrittene) auf der Verpackung für absolut berechtigt. 

Die vom Hersteller versprochenen fünf Flugminuten schaffte die Drohne auch in unserem Test problemlos. Danach musste sie für etwa 30 Minuten an die Steckdose.

Fazit: Die Bumper Phoenix von Silverlit ist ein anspruchsvolles Spielzeug für kleine Hobby-Piloten. Das Fliegen und Steuern können auch Kinder im Grundschulalter mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl schnell lernen. Dabei schulen sie ganz nebenbei auch noch ihre Hand-Auge-Koordination. Der Spaßfaktor ist drinnen wie draußen hoch. Einziger Spielverderber ist der Wind. Selbst schwache Böen erschweren das Steuern der Bumper Phoenix spürbar.  

Sicherheitstipps für kleine Drohnenpiloten

Damit sowohl die Drohne als auch Ihre Kinder beim Spielen nicht verletzt werden, sollten Sie sich die die folgenden Sicherheitsvorkehrungen halten:

Der Pilot sollte immer Sichtkontakt zu seiner Drohen haltenEine Drohne sollte niemals über Menschen hinweg fliegenDurch eine vollständig abgedeckte Hülle wird die Sicherheit erhöhtEine große Wiese ist der ideale Ort, um eine Drohne fliegen zu lassenLassen Sie Ihr Kind niemals unbeaufsichtigt mit der Drohne

Hinweis: Der Artikel wurde erstmals im August 2020 veröffentlicht

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