Der Hamburger Hafen will beim Güterumschlag deutlich zulegen. Die technischen Vorbereitungen dazu laufen.
Der Hamburger Hafen rüstet sich für einen wachsenden Güterumschlag. Am frühen Samstagabend machte am Containerterminal Altenwerder der unter chinesischer Flagge fahrende Schwerlastfrachter Zhong Ren 121 fest. Schlepper begleiteten das 169 Meter lange und 40 Meter breite Schiff und sorgten so mit für eine sichere Hafeneinfahrt. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei waren Teile der Elbe vorübergehend für andere große Schiffe gesperrt worden.
Der Frachter brachte nach Angaben des Oberhafenamtes drei neue Containerbrücken nach Hamburg. Medienberichten zufolge sollen die Anlagen ohne Kranführer auf der Brücke auskommen und ferngesteuert Container umsetzen. Die jeweils etwa 1700 Tonnen schweren Kräne werden demnach nun in Altenwerder komplett montiert. Sie sollen im kommenden Jahr in Betrieb genommen werden und den Umschlag beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA beschleunigen.
Seit November ist der umstrittene Einstieg der weltgrößten Reederei MSC bei HHLA endgültig unter Dach und Fach. Hamburgs rot-grüner Senat möchte die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) an Bord holen, um die HHLA und den Containerumschlag zu stabilisieren. Die Stadt soll dabei 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent an dem Unternehmen halten. Bislang gehörten der Stadt rund 70 Prozent, der Rest war in Streubesitz. Im Gegenzug zur HHLA-Beteiligung will die weltgrößte Reederei mit Sitz in Genf ihr Ladungsaufkommen in Hamburg spürbar erhöhen.
Die HHLA gilt als Herz des Hamburger Hafens. An ihren drei Containerterminals – Tollerort, Altenwerder und Burchardkai – wurden im vergangenen Jahr rund 5,9 Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Das entspricht rund drei Vierteln des Hamburger Gesamtumschlags von etwa 7,7 Millionen TEU.