Kriminalität: Polizei durchsucht Wohnung von Aktivistin

Eine Aktivistin der Gruppe „Letzte Generation“ ist im Juli zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Um zu erreichen, dass das Urteil rechtskräftig wird, macht sie Druck. Die Polizei ermittelt.

Die Berliner Polizei hat die Wohnung einer Aktivistin der Gruppe „Letzte Generation“ in Berlin-Westend durchsucht. Hintergrund sei der Verdacht der versuchten Nötigung des ehemaligen Präsidenten des Amtsgerichts Tiergarten durch die 24-Jährige, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin gemeinsam mitteilten. Bei der Durchsuchung wurde ein Mobiltelefon gefunden und als Beweismittel beschlagnahmt, das für die weiteren Ermittlungen ausgewertet werden soll.

Die Frau war im Sommer zusammen mit anderen wegen Sachbeschädigung an der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz zu einer Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu je zehn Euro verurteilt worden. 

Beschuldigte soll Druck auf Gerichtspräsidenten gemacht haben 

Anfang August soll sie den damaligen Präsidenten des Amtsgerichts Tiergarten aufgefordert haben sicherzustellen, dass eine entsprechende Verurteilung gegen sie vom 25. Juli rechtskräftig werde, gegen die die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hatte. 

Wie genau der Gerichtspräsident das hätte erreichen sollen, ließ die Beschuldigte den Angaben zufolge dabei offen. Sie soll in dem Schreiben unzutreffend behauptet haben, dem Ehemann der Richterin 25.000 Euro übergeben zu haben, damit die Geldstrafe das Urteil Rechtskraft erhalte und einen bestimmten Rahmen nicht überschreite. Den Angaben zufolge drohte sie damit, sich andernfalls an die Presse zu wenden.