In den Hochwassergebieten im Südwesten Deutschlands hat sich die Lage teils leicht entspannt – nun sollen die Schäden begutachtet werden. Im Landkreis Trier-Saarburg sei die Nacht ruhig verlaufen, die Pegel seien weiter gesunken, sagte eine Sprecherin des in Rheinland-Pfalz gelegenen Landkreises am Sonntagmorgen der Nachrichtenagentur AFP. Deswegen habe das Lagezentrum über Nacht geschlossen werden und die ehrenamtlichen Einsatzkräfte nach Hause gehen können. Nun stünden vor allem Aufräumarbeiten an.
Am Samstag seien bereits Drohnen und ein Polizeihubschrauber in Teilen des Landkreises eingesetzt worden, um einen Überblick zur Lage etwa an der Riveristalsperre zu verschaffen, sagte die Sprecherin weiter. Auch am Sonntag sollten in den betroffenen Gebieten Drohnen zum Einsatz kommen.
Das saarländische Innenministerium teilte auf seiner Facebookseite ebenfalls mit, dass sich die Hochwasserlage im Land weiter entspanne. Es gebe noch „einige wenige Schwerpunkte“ – die Lage sei aber übersichtlich.
Heftige Regenfälle hatten vor allem im Saarland, aber auch in weiteren Regionen Südwestdeutschlands am Freitagabend und Samstagfrüh schwere Überflutungen mit hohen Sachschäden verursacht. Trotz nachlassender Regenfälle blieb die Lage zunächst vielerorts am Samstag weiter schwierig, an mehreren Flüssen stiegen die Pegel zunächst weiter an.
In Blieskastel 20 Kilometer östlich der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken wurde die Altstadt wegen einer defekten Pumpe überflutet, wie das saarländische Innenministerium weiter mitteilte. Teilweise seien die Anwohner mit Schlauchbooten aus ihren Häusern geholt worden, berichtete der Saarländische Rundfunk. Der Pegel der Blies falle nun wieder, hieß es dann am Sonntagmorgen. Die Altstadt von Blieskastel werde derzeit von Wasser befreit, die dort ausgefallenen Pumpen funktionierten zumindest bei eingeschränkter Leistung im Notbetrieb wieder.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken hob die am Samstagabend Großschadenslage wieder auf. Die Gewässerpegel seien weiter rückläufig, teilte die Stadt auf ihrer Webseite mit. Aktuell stünden die Aufräumarbeiten im Fokus der Einsätze. Die Landesregierung machte den Weg für finanzielle Unterstützung frei.
Unterdessen wurden auch Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Sachsen und Thüringen in die Hochwassergebiete geschickt. Wie der Landesverband Sachsen, Thüringen mitteilte, kamen 40 Kräfte bereits an. Hauptaufgaben aller THW-Einheiten seien neben der Rettung von Menschen aus dem Wasser etwa das Leerpumpen von Kellern, Tiefgaragen und stationären Pumpwerken, die Verpflegung von Einsatzkräften und das Betanken von Einsatzfahrzeugen.