Im Januar 2004 wurde eine Frau mit mehreren Schüssen in ihrem Auto getötet. Seit einem Jahr sitzen deswegen vier Männer auf der Anklagebank. Nun verkünden die Richter das Urteil.
Fast 21 Jahre nach dem mutmaßlichen Auftragsmord an einer Frau in Schöten im Weimarer Land wird am Mittwoch (9.00 Uhr) vor dem Erfurter Landgericht das Urteil gegen vier Männer erwartet. Unter den Angeklagten ist auch der damalige Ehemann der mit mehreren Schüssen getöteten 35-Jährigen. Er soll aus Sicht der Staatsanwaltschaft den Mord aus Habgier beauftragt haben. Die Staatsanwaltschaft hatte für ihn und zwei Mitangeklagte lebenslange Freiheitsstrafen gefordert. Für einen vierten Angeklagten beantragte die Staatsanwaltschaft sieben Jahre Haft.
Die Verteidigung hatte für alle vier Angeklagten auf Freispruch plädiert. Die Männer hatten sich in dem seit einem Jahr dauerndem Prozess nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Frau war am 16. Januar 2004 in ihrem Auto mit sieben Schüssen aus einer Pistole getötet worden. Der heute 62 Jahre alte Ehemann wollte laut der Anklagebehörde mit dem Tod der Frau den wirtschaftlichen Ruin durch ein laufendes Scheidungsverfahren von sich abwenden.
Die Polizei hatte nach der Tat eine Sonderkommission gegründet, die den Fall aber zwei Jahre nach dem Mord als ungelöst zu den Akten legen musste. Ein entscheidender Hinweis, der zur Wiederaufnahme der Ermittlungen führte, kam vor einigen Jahren von einem Häftling im Gefängnis. Inwieweit dieser überhaupt die entscheidenden Kenntnisse darüber erlangt hatte, ist inzwischen aber umstritten.