Die Deutschen sind einer Umfrage zufolge dieses Jahr mehr in Weihnachtsstimmung als in den vergangenen Jahren. 2024 erwartet jeder siebte Befragte ein überdurchschnittlich schönes Fest, wie eine am Dienstag von der Universität der Bundeswehr in München veröffentlichte Umfrage ergab. Im Vorjahr hatte diese Meinung nur jeder Achte geteilt. Während der Coronapandemie hatte sich nur jeder Vierzehnte auf überdurchschnittlich schöne Weihnachten gefreut.
Gewisse Lieder lassen bei einigen Befragten die Weihnachtsstimmung jedoch schnell kippen. Der Klassiker „Last Christmas“ von Wham polarisiert. Während 39 Prozent ihn gern hören, empfinden ihn 38 Prozent als überstrapaziert. Zu den Kritikern des Lieds gehören vor allem Männer, zu den Befürwortern überwiegend Frauen. Der beliebteste Weihnachtssong ist „Driving Home for Christmas“ von Chris Rea.
Nach wie vor ist Geld der beliebteste Wunsch zu Weihnachten. Dahinter folgen gemeinsame Erlebnisse, Reisen und Bücher. 16 Prozent kauften Geschenke bereits Ende November am Black Friday ein, der Anteil stieg um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Auch der stationäre Einzelhandel gewann leicht an Attraktivität. 32 Prozent kauften dort ein, im vergangenen Jahr waren es 27 Prozent. Drei von vier Befragten befürworten den Verkauf von typischen Weihnachtsartikeln erst im November.
In vielerlei Hinsicht wird Weihnachten den Umfrageergebnissen zufolge unterschätzt. 54 Prozent glauben, dass sich viele finanziell übernehmen. Fast genauso viele sind der Meinung, dass viele an den Feiertagen einsam sind. Jedoch beobachtet nur jeder Zehnte dieses Phänomen an sich selbst. 38 Prozent gaben an, dass viele Druck verspürten, für eine festliche Stimmung zu sorgen. Allerdings fühlen sich nur 16 Prozent dazu gedrängt.
Christliche Aspekte treten bei Weihnachten immer weiter zurück. Kirchliche Themen sind den Befragten an Weihnachten am unwichtigsten. Auf den vorderen Plätzen landen Zeit mit den Liebsten, Ruhe und gutes Essen. Dennoch kennt eine Mehrheit durchaus grundlegende Begriffe und Geschichten zur Entstehung des Fests. 60 Prozent wissen, dass das Wort Advent „Ankunft“ bedeutet.
57 Prozent konnten König Herodes mit dem Kindermord von Betlehem in Verbindung bringen. In dieser Geschichte aus dem Matthäus-Evangelium der Bibel wird von der Tötung aller männlichen kleinen Kinder in Betlehem erzählt, womit der neugeborene Jesus eliminiert werden sollte. Befragt wurden für die Erhebung rund 1200 Menschen.