Rückläufige Steuereinnahmen zwingen das Land zum Sparen. Der Lehrerverband VBE warnt vorsorglich davor, auch in der Bildung den Rotstift anzusetzen.
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Mecklenburg-Vorpommern hat angesichts absehbarer Löcher im Landeshaushalt vor Einsparungen im Bildungsbereich gewarnt und einen 16-Punkte-Plan für gute Schule vorgelegt. Die Fehler der Haushaltsschieflage vor etwa 20 Jahren mit gravierenden Folgen für den Schulbetrieb dürften sich nicht wiederholen, mahnte der VBE-Landesvorsitzende Michael Blanck in Schwerin.
Auch angesichts der Bedrohungen für die freiheitlich-demokratische Grundordnung dürften Investitionen in Bildung nicht dem Diktat einer Schuldenbremse unterliegen. „Wenn es nicht anders geht, muss es eben über einem Sondervermögen gehen“, sagte Blanck.
Der VBE, der im Juni aus Protest gegen die aktuelle Bildungspolitik den 2021 geschlossenen Bildungspakt für MV verlassen hatte, fordert insbesondere eine Stärkung der Regionalen Schulen. Vor allem dort sollen mehr Lehrer eingestellt werden. Multiprofessionelle Teams, zu denen auch unterrichtsbegleitendes Personal, Gesundheitsfachkräfte und Sonderpädagogen gehören, sollen die Inklusion voranbringen.
Um den Lehrerberuf attraktiver zu machen, soll perspektivisch die Unterrichtsverpflichtung für Pädagogen wieder gesenkt werden. Älteren Lehrern soll durch Zulagen sowie weniger Pflichtstunden der Verbleib im Beruf erleichtert werden. Nach Angaben Blancks scheiden derzeit viele Lehrkräfte ausgebrannt vorzeitig aus dem Schuldienst aus.